Unorthodox Ideen entwickeln (lassen)

10/12/2020

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Wenn man sich so manche Aktivitäten der Regierung und ihrer Organisationen der letzten Monate ansieht, bei klarem Verstand durchdenkt, dann wundert man sich häufig. Jedenfalls ging es vielen meiner Gesprächspartnern der letzten Woche so.

Die, obwohl alles höchst intelligente und auch gut ausgebildete Persönlichkeiten, können die Hintergründe, die zu den fragwürdigen und gelegentlich auch irrsinnig erscheinenden Entscheidungen führten, nicht erraten. Wir gehen ja alle davon aus, dass es Gründe für bestimmte Maßnahmen, Vorgangsweisen, Textformulierungen, etc. geben müsste, die das verstehbar machen. Allein, wir kommen nicht d'rauf.

Jüngst meinte einer, die aktuellen Dinge könnten sich Volksschüler kaum schlechter ausdenken.

Das bringt den versierten Design-Thinking-Anwender (Sie erinneren sich, Design-Thinking = vernetzen) auf eine Idee; unorthodox, andersartig, seitwärts gedacht.

Eine Idee, ein Experiment

Man könnte hergehen und Volksschülern diese Aufgaben stellen: Wir würden dadurch neue Einsichten bekommen; komplett andere Sichtweisen. Freilich aus einer kindlichen Perspektive, aber eben herrlich unvoreingenommen. Das ist einer der sehr sehr seltenen Momente, wo ich den Sänger zitieren könnte: den Kindern das Kommando geben. Allerdings stimme ich nicht mit ihm überein, dass diese nicht berechnen was sie tun (wenigstens tun sie es nicht bewußt), doch diese annehmbare Unvoreingenommenheit der Kinder ist es, die mich interessiert.

Mit dieser Frischheit, dieser vereinfachenden Sicht auf die Welt, »lösen« die Kinder die Aufgabenstellung. Das könnte auch für höchst komplexe Fragestellungen gelingen, man müsste die nur auf eine kindliche Ebene transponieren. Sie vielleicht auch durch Geschichten und in Metaphern darstellen, vortragen, durchspielen. Die Ergebnisse werden uns verblüffen.

Neu und seitwärts gedacht

Die Kinder wenden dann instinktiv Edward de Bonos »Seitwärts Denken« an, sie überlegen nicht, was nicht funktioniert an einer Lösung, sondern lassen die ungelösten Probleme kurz außer Acht, um mit der abstrusen Idee als Trittbrett in den wahren Lösungsraum vorzudringen. Den können sie dann vermutlich nicht evaluieren. Das ist der Moment für die Erwachsenen.

Mit unserem »Erwachsen-sein« validieren wir den Lösungsraum, die Ideenansätze, ordnen sie, kombinieren oder verwerfen sie. Im Design-Thinking fragen wir dann, »warum funktioniert es nicht?« und »was müsste geschehen, dass es gelingt?«. Daraus entwickeln wir dann die innovativen Ansätze.

Entrepreneure agieren so

Derzeit machen das hauptsächlich jene Entrepreneure, die sich ihr »kindliches Denken« erhalten habe; Gallionsfigur dafür ist wohl Elon Musk, für den die Explosion einer Rakete dennoch ein Erfolg ist. (Übrigens, ich stimme ihm voll zu, der Plan war zu lernen und das ist aufgegangen.)

Aber wir verwenden die Denkweise der Designer viel zu selten, am wenigsten in der Politik. Im Moment scheint es so, dass die »Klugen« sich etwas ausdenken, aber keine Zeit (zu wenig) zum Zu-Ende-Denken haben; es bleiben Rumpfstücke. Der Leidtragende ist der Bürger als Zwangs-Konsument der Regierung. Ich wünschte mehr Design-Thinking auch in der Regierungs- und Verwaltungsarbeit.


Wer aus der Verwaltung mehr darüber erfahren will, bucht ein kostenloses Erstgespräch. Gerne erfülle ich meine Bürgerpflicht und liefere meinen Beitrag für ein besseres Zusammenleben in der Gemeinschaft.


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