(Logbuch-Eintrag 20240228.0642) — Ein Gedächtnisprotokoll, denn das überlegte ich heute Nacht, irgendwann um ein Uhr herum. Ein Ritual starten, nur weniges machen, aber täglich. 80 % sollte ich für mein Coaching-Business arbeiten, für das Marketing dafür, der Rest ist Coaching. Am Anfang. So sagen sie. Aber das mache ich nicht. Es ist weit weniger Marketing für mich als Coaching- und Designarbeit. Vielleicht ist das der Fehler?
(Logbuch-Eintrag 20240228.0746) — Beim Frühstück – BAMM! – Warum will ich oder soll ich Informationen, wie man was macht und wie was gelingt (im Design) anderen erzählen? Ich mache das. Manche meiner früheren Kollegen wollten das unter keinen Umständen machen. Sie hielten ihre Expertise für sich, gaben sie gerade noch an die eigenen Kollegen, die Mitarbeitenden weiter, aber nur dem engsten Kreis. Ich aber, ich wollte immer meine Kunden »gratis schlau« machen. Das ist ein Gewinn, ein Zusatzgewinn für sie, wenn sie mit mir arbeiten. Darüber hinaus bezeugt es meine Expertise und es macht mir langfristig mein Leben einfacher. Weil die Kunden mit der Zeit über mein Geschäft, über das Fach »Design«, besser Bescheid wissen. Freilich mit der Gefahr, dass sie einmal sagen, »Danke, jetzt mache ich die Arbeit selbst.«
Na klar, sagen die das und das ist auch der Plan. Ich will mich letztlich entbehrlich machen. Die Leine lockern, eigentlich sogar abwerfen. Keine Leine ist die beste Bindung.
Es ist viel klüger die Quelle für Wissen als der mit dem Wissen Ausführende zu sein. Besser man weiß, dass man bei mir das Knowhow erhält, um sich selbst zu helfen als dass man bei mir »nur« die Hilfe erhält. Das Knowhow bekommt man nicht so leicht von woanders, schon gar nicht auf diese Weise, aber die Arbeit, die man damit erledigt, die könnte man auch woanders erhalten. Dann vielleicht sogar günstiger (also billiger, näher, schneller). Doch wenn ich die Quelle für das Wissen bin, mit dem man selbst arbeiten kann, dann wird man, wenn man an eine Grenzen gestossen ist, wieder zu mir kommen, wenn man mehr wissen will. Ich bin dann jener, der einem in den Sinn kommt. Mit meinem Wissen kann man auch andere Ausübende, auch die Profis, besser beurteilen: man weiß, wie man die eigenen Kriterien artikulieren muss, damit sie meinereins (ein Designer) versteht, kann dann feststellen, ob die Arbeit des Kollegen diesen Kriterien entspricht, kann fundierte Kritik geben. Man ist dem »Experten« nicht mehr hilflos ausgeliefert, man ist mindestens ein wissender Laie.
Ich habe es richtig gemacht! Ich informiere, »lehre« in gewisser Weise, über Design, Managementdesign und Businessdesign und meine Kunden können das dann auch selbst machen. Das schwächt mich überhaupt nicht, wenn sie »meine Arbeit« auch selbst erledigen können, sondern es stärkt mich als zuverlässigen Partner und gibt mir zusätzlich noch die Zeit, anderes zu tun als laufend nur die Wünsche meine Auftraggeber umzusetzen, eben nur zu designen.
Es ist jetzt ganz klar, kristallklar: ich bin ein Coach, ein Business-Coach, ein Businessdesign-Coach. Mein Feld ist »designen im weitesten Sinne.« Also trifft auch Design-Philosoph, denn es ist letztlich Erkenntnissuche, Erkenntnisgewinn, Lehre, eine Kunst.
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