Sylvester – meines!

31/05/2024

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(Logbuch-Eintrag 20240531.0618) — Der wohl letzte Eintrag ins aktuelle Logbuch. Am Vorabend meines neuen Lebensjahres, am persönlichen Sylvestertag. Der erscheint mir deutlich besser geeignet für Neujahrsvorsätze, dramatischer, einschneidender. Nicht ein weiteres Kalenderjahr, sondern ein weiteres Lebensjahr läuft ab. Was hab ich geschafft? Bin ich zufrieden?

Ja, ich kann das mit einem klaren JA beantworten. Ich bin zufrieden. Dieses Logbuch nannte ich »Im Steigflug« und so kam es mir auch vor. Ich habe steil aufsteigend meine Reiseflughöhe erreicht. Auf gewisse Weise. Es ist die Reiseflughöhe aufkeimender Bewusstheit. Es ist – und das fällt mir jetzt beim Schreiben auf – vielleicht gar nicht (nur) die wirtschaftliche oder arbeitsbezogene Reiseflughöhe, es ist meine persönliche, mentale. Letztlich ist es eine Mischung daraus.

Ich habe im letzten Jahr zuerst eine wirtschaftliche Basis geschaffen, die mir in der zweiten Hälfte die mentale Entwicklung erlaubte. Beides zusammen ist meine Reiseflughöhe. Das Bewusstsein, dass ICH BIN, das ist großartig. Den Hinweis auf Neville Goddards Werk erhalten zu haben, ist ein großes Geschenk des Steigflugjahres. Die daraus entstehende Bewusstheit ist die Reiseflughöhe. Norbekov hat auch einen großen Anteil daran, an dieser Zufriedenheit und Zuversicht. Es wird gelingen. Das wird wohl auch der Titel des nächsten Lebensjahres sein.

Die Eingebung dafür war die Frage nach dem Wort für 2024. Spontan kam mir »Gelungen« in den Sinn. Das erscheint mir perfekt passend für das Jahr 59, das sechzigste Jahr.

Eigenartig, im ersten Lebensjahr sind wir 0; es ist also das persönliche Jahr mit dem Namen Null. Wenn das um ist, feiern wir den ersten Geburtstag. Dann sind wir 1 für ein Jahr. Das ist das zweite Lebensjahr. Die Menschen zählen offenbar von Natur aus wie Informatiker (über die wir uns gelegentlich lustig machen, weil die mit 0 zu zählen beginnen). Daher ist das kommende Jahr, ein Jubiläumsjahr, das mit dem 60sten Geburtstag endet. Unglaublich, diese Zahl. Man müsste also nicht nur dieses »runde Jubiläum« an einem Tag feiern, sondern das ganze Jahr. Es ist ein Jubiläumsjahr. Also ist es doppelt wert als »Gelungen!» benannt zu werden. So will ich es machen.

Die Bücher hab ich noch nicht alle realisiert. Aber ich fühle, dass ich mir dessen bewusster geworden bin. Ich denke darüber nach, warum ich damit immer wieder stocke. Ich meine, ich erkenne immer mehr die notwendige Arbeitsweise, die günstigere Vorgangsweise. Das Schreiben ist mein dokumentiertes Denken (wie gerade eben auch) und das (so empfinde ich es gerade) sollte ich mehr ins Zentrum meiner Tätigkeiten rücken. Das »im Schreiben klar werden über ein Thema«, das ist es was mich auszeichnet, eine Stärke. Dann kann ich das Geschriebene interpretieren und anwenden. Das will ich im nächsten Lebensjahr deutlicher schaffen, konzentrierte, konsequenter. Ich will weniger Ablenkung von anderen Tätigkeiten zulassen. Endlich diese fixe Zeit am Tag oder in der Woche festlegen, die für nichts anderes verfügbar sein soll.

Andererseits ist es genau dieser Zwang, der mich dann ins Stocken geraten lässt. Wenn ich jetzt schreiben muss und mir jetzt nichts einfällt, dann ist es langweilig und quälend. Ja, sie sagen, das ist eine Frage der Gewohnheit, aber ich stelle fest, wenn ich über Dinge nachdenke, dann gibt es Momente, zufällige, irgendwann, in denen plötzlich ein Gedankenblitz alles erklären lässt. Das sind dann die entscheidenden Textfragmente oder oft auch schon fertigen Texte zu einer Fragestellung.

Der Steigflug hat mir auch gezeigt, es sind die Gespräche, Diskussion, die Coachings, die mich mit Freude erfüllen; es sind die Vorträge, diese Masterclass, die mir Freude an der Erkenntnis beschert. Das ist der Steigflug; ich weiß nun, wie ich es machen muss, jetzt kann also die Reiseflughöhe gehalten werden und ich realisiere auf diese Weise meine Ideen. Ich unterrichte, dokumentiere, fasse in Arbeitsbücher und erklärenden Texten zusammen und erschaffe auf diese Weise ein Wissensnetz der anderen Art. Über Design-Thinking, Innovation und Businessdesign. Weil ich dann auch Manager coache, eben auch Managementdesign. Position gefunden!

Interessant, ich kann Management designen, so wie ich Services designen kann. Ich kann das als Aussenstehender und in Abstimmung und mit Mitarbeit der Manager und Serviceerbringern. Ich kann nicht ein Business designen, sondern nur dazu anleiten, eben coachen.

Auf thinkdesign.at schrieb ich ja:

Coaching ist die Anleitung zu einer Fähigkeit für eine Aufgabe. Die Fähigkeit heisst designorientiertes Handeln, handeln mit Designgesinnung. Die Aufgabe ist Unternehmertum.

Das ist letztlich das, was Businessdesign bewirkt und bedeutet: designorientiertes Handeln, handeln mit Designgesinnung. Damit gestaltet der Unternehmer sein Unternehmen, sein Business. Nur er kann das machen, denn er muss es leben, atmen, sein. Ich kann ihn (den Menschen) zu dieser Fähigkeit nur anleiten.

Management oder Services (Gegenstände und Prozesse sowieso) kann man von außen entwerfen, mit den Protagonisten abstimmen, sie einweihen, trainieren, ihre Ideen einarbeiten, die Abläufe dokumentieren und realisieren. Aber Unternehmertum braucht mehr als bloß das von aussen als Designer Erdachte, es braucht den Geist, den Spirit des Unternehmers, es braucht die Begeisterung. Das könnte ich auch auf meiner Homepage notieren. Es ist nicht das Leid, also die Leidenschaft, sondern der Spirit, die Begeisterung.

Das neue Jahr soll »Gelungen!« heißen, gelungen im Sinne von »es ist vollbracht.«

Ich will es mir in diesem Jahr gut gehen lassen. Spazieren gehen, über die Dinge nachdenken und in Intermediate Packets arbeiten, in kleinen Häppchen. Ich träume davon, dass ich auch montags (oder wann immer es passt) Wanderungen unternehme und die Welt genieße und meine Arbeit zwischendurch auf freudvolle, explosionsartige Weise erledige. Nicht ein großer Wurf, eine lange Sessions, sondern viele kleine, bequeme, einfache Sitzungen. Das erinnert mich an meine Golfspiel-Versuche. Die schönsten Momente waren die, wo ich mit kleinen Raumgewinnen, dafür präzisen Schläge mit dem Siebener-Eisen dahin spielte. Sowie ich mit anderen Schlägern weiter schlagen wollte, scheiterte ich damals. Golf ist besonders. Aber die Genügsamkeit der kurzen Schläge führte ebenso zum Ziel (aufs Grün) und erfreute mich. Es war die Bewegung und der Aufenthalt in der Natur, die Freude, wenn der Ball in genau die geplante Richtung flog, nachdem er beim Schlag das satte Geräusch des Richtig-Getroffens machte.

Eben ... wenn es gelungen ist.

JA!


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