Switchtasking wird unterschätzt

30/01/2024

Kommentar

Was sagst du dazu?

Ähnliche Beiträge

(Logbuch-Eintrag 20240130.0559) — Es ist ganz einfach. Wenn ich weiß, was ich alles tun kann, soll und muss, dann geht’s dahin. Dann bin ich voll motiviert. Ich bin energetisiert. Ich kann dann an mehreren Dingen zugleich arbeiten. Ja, wir wissen es alle, es gibt kein Multitasking, weder beim Computer noch beim Menschen, es ist immer Switchtasking, aber das macht Sinn. Wenn eine Sache angestossen werden kann und während die in Fahrt kommt, man eine andere anstossen kann, dann ist Switchtasking die beste Vorgangsweise. Ich komm’ gleich drauf. ...(1)

Jetzt ist es so, ich kann an mehreren Dingen zugleich arbeiten. Ich muss das hier aufschreiben, aber auch den vorigen Absatz fertigschreiben, währenddessen will ich die anderen Gedanken nicht entfleuchen lassen.

Ich will heute viele Sachen zugleich vorantreiben, weil es möglich ist, weil ich es gerade weiß, irgendwie inspiriert wurde (Bruno Gröning vielleicht? Ja!). Ich weiß, wie ich die Montagsvorlesungen (das BusinessdesignBriefing) füllen kann (dafür brauche ich eine Liste), wie ich im Business-Model-Canvas-Online-Kurs vorankomme (dafür entwickle ich die Arbeitsblätter, das Skript sind die Erklärungen dafür), wie ich meine Kundenbasis (besser Interessentenbasis) drastisch vergrößere (die Linkedin-Gruppen und das eMail-Marketing). Es gibt noch viel mehr. Ich notiere es, damit es dokumentiert ist, damit ich es später, wenn diese Energie etwas abflaut, noch da ist. ... (2)

Das ist, wie wenn man ein Riesenbecken mit Wasser flutet. Das zischt hinein, schwappt über die Staudamm-Mauer, wieder zurück, hin und her, ist aufgewühlt. Irgendwann beruhigt es sich. Es ist tief. Es ist viel. Dann ist es Stille. Aber dann ist es schwierig zu arbeiten, wenn man nicht weiß, was alles drin ist, in diesem gigantischen Stausee, den ich gerade eingelassen haben und dessen aufgewühlten Wellen du nun liest.

(2) ... Software muss ich installieren oder Alternativen dazu finden, Latex oder iA-Writer sind dafür Kandidaten. Es geht hierbei um automatisiertes Layout von Büchern. Meinen Büchern und jenen von fredeugen und jenen von Brainbracer. Diese Investition wird sich später rechnen. Eine Menge Kurzmeldungen, per Text, als Meme oder Bild, als Kurzvideo will ich notieren. Und dann will ich mein Second Brain ausbauen. Auch dafür muss ich Zeit widmen.

(1) ... Wenn man also in Fahrt ist, dann ist es unklug sich zu bremsen nur »weil man nicht Multitasking kann« 🙄 Man kann Switchtasking ohne durcheinander zu kommen. Ein Koch kann in der Pfanne Butter anschwitzen und währenddessen Zwiebel schneiden, dann die Zwiebel rein und am anderen Feuer die zu röstenden Kartoffeln schütteln und am dritten wieder etwas, zwischendurch ist der Braten im Backrohr, den etwas mit Bratensaft übergießen, zurück zu den Zwiebeln und jetzt die Karotten dazu, die er sich freilich vorbereitet hatte, etc. Damit wird auch etwas anderes klar. Mise-en-place ist auch beim Wissensarbeiter relevant. Also könnte man die Idee haben, diese und jene »Zutaten vorzubereiten«, also die »Karotten« und »Zwiebel« schneiden, »Saft« und »Soßen« in größerer Menge produzieren, weil man die in der Arbeit braucht, usw. Was sind die Zutaten deiner Wissensarbeit, die du in Massen vorbereiten kannst?

Der zweite Grund für Switchtasking ist, dass man manchmal steckbleibt, weil der Schwung ausgeht, die Idee, die Inspiration. Die holt man sich dann aus einem anderen Feld. Das ist vergleichbar mit dem Kreuzworträtseln. Kein Mensch bleibt bei einer Frage stehen und fragt sich solange, bis er die Antwort weiß. Jeder springt zur nächsten Frage, zu einer die die erste kreuzt oder in eine ganz andere Gegend am Kreuzworträtsel. Manchmal sogar in ein ganz anderes Rätsel, um später hierher zurückzukommen und dann mit einer Selbstverständlichkeit die Fragen zu beantworten, die jetzt gerade schwer fallen. Später wundert man sich, dass einem das nicht gleich eingefallen ist. Auch bei Prüfungen ist es sinnvoll nicht an einer Aufgabe, die einem gerade nicht leicht von der Hand geht, stehen zu bleiben, nur weil man nicht springen soll. Gerade die gegenteilige Strategie ist die erfolgreichere. Meiner Erfahrung nach. Schnell alle Aufgaben durchgehen und die machen, die einem leicht erscheinen, dann die nächst schwierigere usw. sodass man die für einem selbst höchst mögliche Punkteanzahl erreichen kann. Es ist ungeschickt, an der schwierigen Aufgabe lange zu arbeiten, sie nur halb (also halbe Punktezahl) zu lösen und die anderen einfacheren gar nicht und daher in der Prüfung scheitern (weil nicht genug Punkte).

Also los geht’s! Switchtasking!


Also published on Medium.