2021 war geprägt von Veränderung. Ich schritt aus dem Schatten und erkannte (mit dem Schwung aus 2020), dass das Business-Model-Canvas als Super-Tool viel zu wenig Beachtung findet. Also beschäftigte ich mich noch intensiver damit. In den Workshops und den Sparringsgesprächen mit den Unternehmern kristallisierte sich alsbald klar heraus: die Crux sind die Kunden. Sie verstehen nicht, was wir machen und wollen partout unsere brillanten Leistungen nicht kaufen. Warum?
Weil wir den Kontext nicht definieren.
Weil wir ihn zu kompliziert definieren.
Weil wir eitel sind.
Wir können es nicht anders, denn »wer in der Flasche sitzt, kann das Etikett nicht lesen.«
Peter Sloterdijk hat das sehr überzeugend konstatiert in seinem 2017 in der NZZ erschienenen Artikel in dem er sagt: »Es gibt keinen urbanen Leistungsträger, der sich auf seinem Felde allein und unberaten betätigen könnte.« und »Der moderne Leistungsträger braucht jemanden, der ihn beratend, moderierend und motivierend unterstützt.«
Dieser Jemand ist der Coach deines Vertrauens. Einen Coach zu haben ist keine Schwäche, ganz im Gegenteil, es ist mutig, denn sonst kann man seine Eitelkeit nicht überwinden. Man kann sie nicht einmal erkennen. Auch ich bin der Ansicht, dass meine Tätigkeit unbedingt Managementdesign und Design-Philosoph heißen muss. Design-Philosoph geht ja noch – allerdings könnte das auch abschrecken –, aber Managementdesign ist vielen (nicht allen) zunächst unklar. Verwirrend. Ich muss es immer wieder erklären, muss den Umweg über den Vergleich Produktdesigner–Techniker zu Managementdesigner–Manager strapazieren, damit meine Gesprächspartner (ansatzweise) meine Leistung verstehen und einordnen können (siehe auch diesen Artikel und diesen und auch diesen). Trotzdem bleibe ich (noch) bei diesen beiden Begriffen: Managementdesigner & Design-Philosoph.
Aber mit dem Coach steigt der Veränderungswille. Das ist klug, den meine Kunden sehen mich anders (nicht unbedingt einfacher): da bringe ich neue Sichtweisen ein, bringe zunächst alles Durcheinander und dann in eine neue Ordnung; verschaffe einen Blick über vermeintliche Grenzen; das gelingt mit »Stringenz im vernetzten Denken« und einer schlüssigen Abbildung des Ganzen; für sie bin ich der »beste und pragmatischste Business Philosoph« (oh, danke!), der Werkzeuge dekonstruiert, die Einzelteile abstrahiert und neu zusammensetzt, sodass der Unternehmer in seinem Denken und Handeln vorankommt; man meint ich könne meine »Einsichten extrem gut vermitteln«; das macht mich zu einem Uni-Professor unter den Marketing-Menschen; dabei jemand der »messerscharf zuhört« (oha!), mit rascher Auffassungsgabe und besonderer Moderationsfähigkeit; ich mache Unpraktisches praktisch; meine Radikalität sei zwar manchmal unerträglich, aber immer hilfreich, mit Tiefe und Stringenz; es ist nicht immer einfach für mein Gegenüber, sagt man mir, aber wertvoll, weil ungeschönt; es erfordere Geduld und eine Bereitschaft zu längerfristiger Kooperation, so gewönne man an mir; kurz: »ein kreativer, innovativer und produktiver „Spinner“,« und »ein sehr kreativer Kopf, der wichtige Beiträge in einem Team liefert. Non-konformistisch.«
Ich schreibe das hier nicht, um zu prahlen – da würde man mich missverstehen –, sondern weil die mir frisch vorliegenden Daten (diese Aussagen) deutlich dieses Delta zwischen (gewünschter, gedacht idealer) Selbstdefinition und Kundensicht demonstrieren.
Ich bin für meine Kunden kein Managementdesigner und nur vage ein Design-Philosoph (obgleich mir das einmal drei Freunde innert zweier Tagen sagten und mein ehemaliger Professor an der Hochschule für angewandte Kunst dann auch noch). Vielmehr erkennt man in mir den »Anders-Denker«, den Inspirator.
So einer Sache kommt man mit einem Coach, besser einem Sparringspartner, auf die Spur. Das ist kaum abschließend zu bearbeiten. Man entwickelt sich weiter, die Kunden entwickeln sich weiter, der Wert, den wir liefern verändert sich. Das muss so sein, weil sich auch das Umfeld, die Wirtschaft, die Politik und die Gesellschaft verändern. Ich bin ein Sparringspartner für meine Kunden, eine Reflexionsfläche, die meine Gesprächspartner sich selbst erkennen lässt, dabei aber auch verstärkt und blinde Flecken (das Unpolierte, nannte es einst Wolfgang Wiesmaier) aufzeigt. Nur was wir kennen, können wir verbessern (oder bewusst ausklammern).
Wann immer Du bereit bist, ... hier sind fünf Möglichkeiten wie ich dich unterstützen kann:
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