Prokrastinationsanalyse – ein Rückblick.

10/06/2023

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(Logbuch-Eintrag 20230610.0734) — Der gestrige Tag war ein Desaster. Ein Ausbund an Prokrastination. Ich bin dabei herauszufinden, was die Ursache dafür ist. Das wäre dann die Lösung für zukünftige Produktivität.

Mein Ärger ist groß, weil ich nicht jene Sachen erledigt habe, die ich zentral erledigt haben wollte. Mein Why überprüfen und verfeinern, meinen Lebensplan für das neue Jahr aktualisieren, vor allem den eNewsletter für morgen vorbereiten – Halt, vorbereitet habe ich ihn, aber nicht fertiggestellt. Der Artikel ist noch nicht geschrieben und vielleicht auch nur halb konzipiert.

Dann wollte ich noch ein paar andere Eigen-Marketing-Aktivitäten setzen, ev. den Blog redesignen und meine Kampagnen ergänzen.

Und warum ist das nicht gelungen? Weil mich eine Sache ablenkte, ich es ein wenig zuließ, aber nicht wirklich. Ich habe der Sache nicht nachgegeben und ihr aber erlaubt mich zu stören.

Was war geschehen?

Für bestimmte grafische Arbeiten und für UI/UX-Design bietet ein größerer Bildschirm als der im MacbookPro mehr Übersicht. Es gibt sehr günstige 4k-Monitore und einen habe ich ausgesucht. Ist er der richtige? Wenig Anschlüsse, nicht kippbar. Ich studiere also Websites und Reviews, dann aber arbeite ich am Artikel. Ich habe Grundlagen bereits am Mittwoch erarbeitet, die ich nun ordne. Dann ist es 9:00 und der Mediamarkt sperrt auf, ich könnte also schnell hingehen, um den Bildschirm zu begutachten. Irgendwie will ich – ja, brauche ich ihn ja. Ein Zögern, ein noch diese und jene eMail abarbeiten, verschiebt meinen Abmarsch um 45 Minuten. Ich bin um 10:00 vor Ort und studiere die Bildschirme. Es gibt sehr viele und einer erscheint eine interessante Alternative zu sein. Schwenkbar, mit USB-C-Anschluss – was Bildschirme heute angeblich haben sollten. Aber es ist ein Smart-Monitor, mit allerlei Zeugs. Hin und her, ein Gespräch mit einem unwissenden Verkäufer macht mich noch unsicherer, ich warte, überlege, knapp bevor ich gehen will, hat ein anderer Verkäufer meine Unentschlossenheit erkannt und fragt mich, ob er helfen kann. Er könnte. Welcher Monitor? Der »alte« mit 28 Zoll oder der »neuere« mit 32 Zoll, schwenkbar, mehr Anschlüsse? Er erklärt, verweist auf die neue Technik, auf dies und das, im Wesentlichen ohne Substanz. Ich verlasse unschlüssig das Geschäft. Es ist 11:00. Am Weg ins Studio prüfe ich eine Eintragung zum Monitor auf Amazon und stelle fest: der »Neuere« bietet Airplay. Das erscheint mir günstig.

Zurück im Studio eine kurze Prüfung und meine Gewissheit: der neuere soll es werden. Nach meinem Mittagstermin um 13:00 will ich den holen. Es ist wohl gegen 12:00. Ich arbeite am Artikel weiter, sortiere die Fakten, suche nach Argumentationen. Dann ist es 13:00, aufgrund technischer Schwierigkeiten bei meiner Sparringspartnerin verzögert sich der Start bis 13:15, dann das Gespräch bis 14:45. Also um 45 Minuten länger als ursprünglich geplant und von mir erwartet.

Jetzt gehe ich den Monitor holen.

Wirklich?

Wieder ein Zögern, dann ein entschlossenes JA, ich habe es mir ja gesagt.

Um 14:15 bin ich beim anderen Mediamarkt, suche das Gerät, zwei sind originalverpackt dort, ich nehme es, prüfe nochmals, ob ich es wirklich will, frage nach, ob ich zurückgeben kann, bezahle, bin am Weg zurück und um 14:35 schon wieder im Studio. Das war schnell, dennoch ist es bereits fast drei Uhr nachmittags. Das Gerät will ja ausgepackt werden. – Naja, ich will es auspacken.

Während des Auspackens erwärme ich mein Mittagessen – höchst effizient – und während der Monitor bootet und einrichtet (es ist ja ein »Smart-Monitor«, denn muss man einrichten, installieren, etc. mit eigenen Betriebssystem) esse ich – höchst effizient.

Endlich läuft alles – ich musste noch registrieren oder eben überspringen – und ... ich bin enttäuscht. Das Bild ist schlimm, das Samsung-TV plärrt mich an und zeigt ein Fussballspiel. Das interessiert mich nicht. Ich will meinen Laptop damit verbinden.

Außerdem ist das ein wuchtiges Ding, das da vor mir auf dem Tisch steht. Enorm groß. So groß hatte ich es mir nicht vergestellt, dabei habe ich am Vormittag noch die zweieinhalb A3-Blätter in richtiger Höhe hingehalten und es als überschaubar bewertet.

Egal, jetzt steht er da und das Bild ist mässig. Dabei sollte es 4k sein. Ist es nicht. Via Airplay gelingt offenbar kein 4k. Darüberhinaus ist das unbrauchbar, weil enorm verzögert.

Ok, dann via USB-C. Geht nicht, nicht gut. Also schnell noch mit HMDI. Adapter herausholen, verbinden.

Ja, jetzt ist das Bild fein. Aber die Websites sind nicht so klein wie am Laptop, sondern fast proportional größer. Ich muss den Webbrowser-Inhalt verkleinern.

Dann die Erleichterung. Tatsächlich ist es so wie erhofft. In meinen Grafikprogrammen und UI-Programmen spielt der Monitor seine Größe aus. Mehr Screen-Estate »zum Atmen«, also mehr Übersicht über die grafischen Elemente bei ausreichender Bildschärfe. Also gut, das geht, ich bin beruhigt.

Aber jetzt, den Bildschirm wieder abräumen. Zum Schreiben brauche ich ihn nicht, da will ich konzentriert und eng in den Laptop tippen. Abstecken der Kabel, wegräumen, fertig.

Jetzt der Artikel. Es ist 17:00 vorbei. Ich bin frustriert, weil ich praktisch nichts geschafft habe heute. Dann beginnt der Schreibefluss. Es gelingt den Artikel zu beginnen, es schreibt sich gut, ich werde abgeholt und daher schreibe ich bis 18:30. Mal sehen, ob es getaugt hat.

Das werde ich heute prüfen.

Ich schreibe das hier auf und es kostet Zeit, die ich für den Artikel verwenden hätte können. Andererseits hilft es mir meinen Ärger über den gestrigen Tag loszuwerden und zu analysieren, warum es so gelaufen ist. Es ist also eine Art Vorarbeit für das Buch über Produktivität, das in mir schwelt.

(Logbuch-Eintrag 20230610.0830) – Bin im Studio, sitze vorm Laptop, beginne am Artikel weiterzuschreiben. Heute gelingt Fokus! Ich nutze das neue Braintonic von Brainbracer.

(Logbuch-Eintrag 20230610.1059) – Der Artikel ist fertig. Ich bin gespannt, wie die Leser darauf reagieren werden.

(Logbuch-Eintrag 20230610.1430) – Hab ich es also doch geschafft. Der eNewsletter ist fertig. Der Jammer ist, die Bilder zu erstellen ist immer aufwendig und verschlingt eine Menge Zeit. Naja, ich kann zufrieden sein. Ich bin in meiner ergeizigen Planung nur noch 24 h im Verzug. 🙂