Neustart auf zwei Grundpfeilern

09/01/2023

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(Logbuch-Eintrag 20230109.0655) — Ein neues Jahr. Jetzt startet es wirklich, so richtig, alle beginnen heute. Denke ich darüber nach, so war meine letzte Woche auch eine vollwertige Arbeitswoche, dicht mit Ausarbeitung, Vorbereitung und Präsentationsstress, mit Besprechungen und Präsentation gefüllt. Lediglich ein Nachmittag und eben der Feiertag waren bequem – aber so soll das (und ist es auch) das ganze Jahr sein. Gespräche mit Freunden und interessanten Personen müssen immer Raum haben.

Ein neues Jahr startet, war mein erster Gedanke, weil es auch (schon wieder hineingetappt) ein Grund ist, mein neues Arbeitskonzept voll auszurollen, über das ich seit Tagen, Wochen und Monaten nachdenke und dass ich jetzt ausgiebig testen will, damit ich es in mein neues Buch über Produktivität schreiben kann: Mikro-Tasks massiv ausweiten.

Die Idee ist, dass mit einer Menge Mikro-Tasks – das sind 15-Minuten-Arbeiten – eine Menge weitergebracht wird und gleichzeitig Abwechslung im Denken, also potentiell gegenseitige Befruchtung, sohin Inspiration, und Besänftigung des schlechten Gewissens stattfindet, weil ja ohnehin an allen gearbeitet und eben alles weiter entwickelt wurde.

Momentan ist es ja oft so, dass mich die Kreativität drängt, etwas auszuprobieren, und die Pragmatik sagt, das passt jetzt nicht, denn dies und das muss dann fertig sein. Es entsteht Zwang. Gewinnt die Pragmatik ist es zach, geht nichts weiter, ich beginne zu brodeln, und auch zu prokrastinieren; gewinnt die Kreativität, dann ist die eine Sache zwar ausgelotet, aber oft auch nicht fertig abgeschlossen, und die andere Sache, die »wichtige«, liegt unbearbeitet noch immer da. Ergebnis: schlechtes Gewissen, Grübelei, unruhiger Schlaf.

Wenn ich nun 15 Minuten – und nur 15 Minuten – an einer Sache und dann an der nächsten arbeite, dann sind alle meine Stärken befriedigt, denn die Ganzheitlichkeit achtet darauf, dass die Dinge zusammenpassen oder stellt Verknüpfungen her, die Entwicklungen abkürzen. #[[Productivity Hacks]]

Das Jahr beginnt, ist die Überschrift für die neue Tages-Struktur, die ich mir gebe. Es ist eine Tages-Grundstruktur, eine Art Linienspiegel; es zeigt mir die Zeilen an, aber ich schreibe dann, wie ich wirklich will, wie es der Tag mit seinen Unvorhersehbarkeiten erfordert. #[[Productivity Hacks]]

Ergänzt wird diese Grundstruktur mit einem altbekannten Konzept der Termine im Kalender. Für manche Aufgabe – so erkenne ich jetzt – ist es besser, wenn man sie mit jemanden diskutiert. Das Buch »Appetitanreger über Designmanagement« ist effizient so entstanden, weil ich zu bestimmten Terminen über die Inhalte mit Peter Schreckensberger debattiert habe und danach »nur« zusammenfassen musste, was wir erkannten. Dabei paraphrasierte ich, interpretierte ich auch und Peter brauchte nur noch Korrekturlesen. Im Nu waren wir fertig. Solche Debatten kann man auch mit sich selbst führen (ich mache es ja gerade) und dafür braucht es Termine. #[[Productivity Hacks]]

Es braucht keine Zeit, die ich mir nehme um am Design-Index zu arbeiten, sondern einen Termin mit mir (in diesem Fall), in dem ich mit mir darüber diskutieren, die einzelnen Aspekte aufwerfe, nachfrage, nachlese, Schlüsse ziehe. So machte ich ja auch bei den »6 Sätze über Design«.

Das sind die zwei Grundpfeiler: Mikro-Tasks und Termine für Gespräche (mit sich selbst oder tatsächlich mit den anderen); die Mikro-Tasks sind max. 15. Minuten (ich werde sie Zu den Pomodoros ein paar Cherry-Tomatos.), die Termine max. 90 Minuten. Dann soll ein Wechsel stattfinden, damit es abwechslungsreich bleibt und interessant, damit man sich auf die nächste Gelegenheit freut, damit es kein »binge-working« wird. Der Wissensarbeiter soll nicht übersättigt werden, sondern immer einen kleinen »Rest-Hunger« nach mehr davon behalten. Das erleichtert den Einstieg in die nächste Denk-Runde und es hält das Gehirn auf Trab (mindestens im Unterbewußtsein), weil ja etwas fertigzudenken ist. Würde man bereits im Ziel sein, wäre die Arbeit (ein bestimmter Abschnitt) fertig und ein Weiterarbeiten (der nächste Abschitt) ungleich schwieriger anzugehen.

Freilich, ist die Arbeit abgeschlossen, dann ist sie beendet. Aber dann muss es nicht mehr angegriffen werden, dann ist sie abgegeben oder bereit für die Abgabe.


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