Innovation-Briefing Nr. 19

28/09/2022

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8:30 — Wien. Wir konfrontieren uns mit der Frage, wie steht Design-Thinking zu Servicedesign? Welches ist das Fundament?

Marty Neumeier beschwört die Wirtschaft weltweit, doch endlich zu erkennen, dass Wert – Shareholder Value, meint er dabei – nur entstehen kann, wenn das Unternehmen wächst. Das ist es, was die Manager oft nachts wach werden lässt (so hört man zuweilen); wie kann der Umsatz gesteigert, der Gewinn erhöht werden? Wir müssen das Wachstum steigern.

Value erfordert Innovation. Darüber sind wir uns einig.

Diese Innovation gelingt aber nur in der passenden Kultur und die entsteht mit der treffenden Vision.

Womit wir zufällig an jenem Thema angekommen sind, das mich momentan besonders beschäftigt: die Vision eines Unternehmens formulieren.

Ja, auch das gelingt mit der Herangehensweise der Designer (man nennt das dann Design-Thinking). Es gelingt auch deshalb, weil sich damit so allerlei bearbeiten lässt.

Alles!

Massimo Vignelli hat das immer wieder betont (und als Plakat hinausposaunt): Wer das eine designen kann, kann auch das andere designen.

Design-Thinking ist die Eigenart eines Designers – im Allgemeinen. Man verändert diese, seine grundsätzliche Haltung nicht, nur weil eine Problemstellung nicht unmittelbar mit der konkreten Formgebung eines Gegenstands zu tun hat. Es gibt keine Grenzen des Design. Charles Eames hat das in einem Interview bestätigt: die Grenzen des Designs sind die Grenzen der Probleme.

Raymond Loewy demonstrierte es anschaulich, wie breit das Œuvre eines Designers sein kann. Ein Designer gibt sich nicht mit »gut genug« zufrieden. Also muss er/sie in allen Bereichen aktiv werden. Loewy beschrieb das für sich in seiner Auto-Biografie.

Wenn wir also hier diskutieren, was »das Größere«, also das Fundamentalere ist, Design-Thinking oder Servicedesign, dann kann man aus diesen Hinweise klar ableiten: Es ist zuerst Design, ganz allgemein Gestaltungsarbeit, das dann (eher im aktuellen Jahrhundert) von wem auch immer, in zig Teildisziplinen zerlegt wurde. Die Grundlage aller Teildisziplinen ist diese allgemeine Gestaltungsarbeit, jene »Herangehensweise, die Designer nutzen, wenn sie Produkte, Prozesse, Dienstleistungen und Erlebnisse gestalten und die als Design-Thinking bekannt wurde.« Design-Thinking ist die Grundlage für Design-Tätigkeit, also auch für Servicedesign.

Diese Herangehensweise, dieses Design-Thinking, diese Designaktivität ist notwendig, wenn die gesuchte Innovation entstehen soll.

If you wanna innovate, so Neumeier recht plakativ in einem seiner Bücher, you gotta design.


PS: Wann immer du über eine Produkt-Innovation nachdenkst, du hast vier Möglichkeiten mit mir in Kontakt zu treten:

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