Wenn wir mit unserem Geschäftsergebnis nicht zufrieden sind, dann müssen wir handeln. Kreativ handeln. Etwas verändern.
Wenn wir immer wieder das machen, was wir gerade machen, werden wir immer wieder die gleichen Ergebnisse erhalten. Ein alter Spruch, der unterschiedlichen Geistesgrößen der Menschheit zugeschrieben wird. Aber was sagt der uns?
Dass wir etwas ändern müssen, wenn wir mit einem Ergebnis unzufrieden sind und nicht die gleiche Vorgangsweise beibehalten dürfen.
Doch der Spruch ist falsch. Wenn wir immer das gleiche machen, werden wir immer das gleiche Ergebnis erhalten, trifft nicht zu. Es fehlt die Komponente des Umfelds (dazu später mehr).
Wenn wir eine Vorgangsweise entwickelt haben, die uns zur Jahrtausendwende zu Erfolg verhalf, und wir diese Vorgangsweise immer wiederholen, sie noch immer anwenden, dann werden wir heute nur selten das gleiche Ergebnis erzielen (diesen Erfolg) wie damals. Die Zeiten haben sich geändert.
Die Zeiten ändern sich immer!
Stillstand heißt Rückschritt, lautet das andere Sprichwort. [Das ist heute wieder ein Sprichworte-Battle, was?]
Alleine deshalb müssen wir ...was? ... innovieren.
Aber wie gelingt das, insbesondere wenn wir von Geschäftsmodellen sprechen? Und das müssen wir (vom Geschäftsmodell sprechen), denn das Geschäftsmodell ist die Basis des Erfolgs. Die gute Idee ist zu wenig – das weiß jeder. Sie muss realisiert werden, zur Innovation mutieren, als Produkt verfügbar sein.
Die realisierte gute Idee, also die Produktinnovation, ist Minimum, Ausgangspunkt, aber reicht noch immer nicht. Unzählige Erfinder können davon berichten: Da entwickelt man ein sensationelles Produkt (einen Gegenstand, einen Prozess oder eine Dienstleistung) und niemand kauft. Es erreicht den Markt nicht.
Es braucht ein Geschäftsmodell – eine Ertragsmechanik – eine Struktur in der unsere gute Idee in die Welt kommt und verfügbar wird.
Klar, die Menschen müssen davon erfahren (Marketing), die Produkte müssen produziert oder bereitgestellt werden (Produktion), das zu einem Preis, den sich die Zielgruppe leisten kann und will, und dann müssen die Produkte kaufbar sein (Vertrieb). Es braucht ein Menge mehr als das Produkt, aber – auch das ist klar – es braucht nichts davon, wenn es das Produkt nicht gibt.
Was man alles brauchen könnte, das wissen die erfolgreichen Unternehmer. Das wenden sie tagtäglich an. Was es genau ist, das wir derzeit machen und das wir ändern wollen, weil wir andere Ergebnisse als die heutigen wünschen, das müssen wir uns manchmal erst wieder bewusst machen. Der Alltag hat uns die Dinge zur Gewohnheit gemacht, sodass wir nicht mehr erkennen, was wir wirklich alles leisten. Wir wissen nicht, was wir wissen (oder was andere nicht wissen).
Wir müssen unser Geschäftsmodell kennen, damit wir es ändern können. Die wesentlichen Eigenschaften – im Überblick – das reicht. Es braucht eine Positionsbestimmung.
Der erste Schritt zur Business-Model-Innovation ist die Standortbestimmung. Erst wenn ich weiß, wo ich mich befinde, kann ich die Richtung festlegen, in die ich mich entwickeln will.
Die erste Regel der Seefahrt (und wir Unternehmer sind doch alle Wirtschaftskapitäne, also vergleichbar) lautet, wenn du den richtigen Kurs setzen willst, dann sei dir zuerst klar wo du jetzt bist. Der Kapitän auf See hat einen Sextanten (oder GPS, wenn Strom vorhanden ist), der Wirtschaftskapitän hat das Business-Model-Canvas.
Damit bestimme ich meinen Standort in der Unternehmerlandschaft – oder besser im Unternehmer-Ozean. Freilich, so wie der Sextant allein noch nicht ausreicht, sondern für die Positionsbestimmung auch eine Seekarte braucht, damit Klarheit herrscht, so verwenden wir das Business-Model-Canvas gemeinsam mit anderen Tools, um unseren Status Quo sichtbar zu machen. Schließlich wollen wir aus diesem Roten Ozean in den Blauen Ozean segeln (später in den Grünen – mein neues Buch 😉).
Kennen wir unsere Position, dann können wir sie in der »Landkarte« der Unternehmenslandschaft eintragen. Wie wir uns unsere Landkarte erarbeiten erkläre ich noch ... im nächsten Beitrag.
Die Medien berichten von schwierigen Zeiten, von höchster Inflation seit Jahrzehnten, von Unsicherheit und Sparzwang. Doch sind es auch aussichtsreiche Zeiten.
Die Menschen (den Medien folgend) sparen und verhalten sich zurückhaltend. Aber sie gönnen sich dann doch eine Menge.
Die Preise steigen und die Firmen klagen. Jedoch suchen sie händeringend Mitarbeiter. »Schon lange waren nicht mehr so viele Menschen in Lohn und Brot«, höre ich von berufenen Markt- und Wirtschaftsbeobachtern, »wir haben Boom-Probleme in einer Rezession.«
Das ist kein Grund um Trübsal zu blasen, sondern das ist die Chance für echte Unternehmer. Wenn wir wollen, herrscht Aufbruchstimmung. Aber das Alte muss zuerst verschwinden, allerdings ist das Neue noch nicht da. Es braucht Ideen – wie immer – Innovationen. Die aktuell schwierige Situation ist eine Riesenwelle, von der wir uns nicht hinwegspülen lassen sollen, sondern auf der wir surfen können. Indem wir unser Geschäftsmodell ansehen (und jeder, der Geschäfte macht, hat ein Geschäftsmodell), erkennen wir unser Potential.
Was ist dein Produkt, wer sind deine Kunden und wie erfahren sie davon und erhalten sie es? Was ist der Zweck, die Ursache (Purpose) deines Unternehmens, was seine Einzigartigkeit und wofür steht es, seine Werte? Das ist unser Startpunkt auf der Reise in den blauen Ozean. Jetzt ist die Zeit dafür. Laufen wir aus!
* Wenn du dich nun über diese Überschrift wunderst, mit »Schweizer Taschenmesser« meine ich das Business-Model-Canvas. Diese Managementwerkzeug ist vielfältig einsetzbar, ist eine wertvolle Hilfe für eine erste Einschätzung; später kann man dann die entdeckten Bereiche mit speziellen Methoden detailierter und tiefer bearbeiten (siehe auch hier und hier und auch hier).
PS: Wann immer du über eine Produkt-Innovation nachdenkst, du hast vier Möglichkeiten mit mir in Kontakt zu treten:
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