Das Design-Thinking-Abendgespräch letzte Woche war sehr dicht. 40 Minuten ist angenehm kurz, aber zu kurz für tiefen Gedankenaustausch. Daher werden wir das nächste Design-Thinking-Abendgespräch auf 60 Minuten erweitern, mit Option auf die klassische Distanz: 90 Minuten. Genauso lange wie das persönliche Treffen – nur eben online. Der Vorteil des Online-Treffens: potentiell mehr Teilnehmer und auch aus größerer Entfernung.
Wir sprachen über die Möglichkeiten des Design-Thinkings; ist es die richtige Denkweise für unsere aktuelle Zeit? Ein einstimmiges Ja!
Wir brauchen disruptive Angebote – d.h. wir brauchen Innovationen, die den Nutzern (den Konsumenten) dienen; Produkte, die nützlich sind, praktisch und schön – ja, auch ein Prozess oder eine Dienstleistung können schön sein. Was das bedeutet werden wir beim nächsten Design-Thinking-Abendgespräch besprechen.
Design-Thinking, so stellten wir weiter fest, ist die Denkweise, die schon vor der Krise nützlich und angemessen war, um neuen Geschäftsmodelle, neue Value Propositions zu entwickeln. Jetzt erhält diese Denkweise Rückenwind. Der Markt, das Wirtschaftsgeflecht insgesamt, erfährt eine Transformation im Zeitraffer-Modus. Passierte diese Transformationim letzten Jahrhundert im Zeitlupenmodus – zuerst entsteht Industrial Design, dann Servicedesign – so müssen wir jetzt Design rasch als das begreifen was es tatsächlich ist, die Querschnittsdisziplin, das Schmiermittel zwischen und der Kleber (the linking force) der Abteilungen einer Organisation. Mit Design und daher mit Design-Thinking kann man dieser Beschleunigung, der wir ausgesetzt sind, wirkungsvoll begegnen. Damit kann man rasch jene Aktivitäten entdecken und evaluieren, die zu setzen sind, um nicht vom Karussell des Wirtschaftsgeschehens geschleudert zu werden.
Wir (die Designer, die Design-Thinking-Anwender) haben die Modelle und Werkzeuge parat und wir haben den Mut diese fragmentarisch und unorthodox zu verwenden, um ein Ziel zu erreichen: Nutzen für den Gebraucher ersinnen, der technisch machbar und kaufmännisch sinnvoll ist. Die Gewinner sind die Konsumenten und die Unternehmer, denn (wir wissen ja) ein Handel kommt nur dann zustande, wenn beide (Käufer und Verkäufer) das Gefühl haben mehr zu erhalten als sie geben.
Design-Thinking ist jetzt wichtiger denn je. Unternehmen die jetzt erkennen, dass sie diese Denkweise vorwärts bringt und dass sie damit die Lösungen finden – den Baumstamm der das absaufen verhindert und der anschließend zum Boot aus- und später zum Schiff umgebaut werden kann –, die werden doppelt gestärkt aus dieser Doppelkrise auftauchen: Sie haben jetzt die Lösungen und Angebote für die eingeschränkte Zeit und sind dann bestens aufgestellt für die Skalierung, wenn wir den Umsatz aufholen wollen, den wir gerade verpasst haben. Ein Rebound-Effekt ist genauso annehmbar, wie die angedeutete Mega-Rezession, die Frage ist nur, wer so einen Rebound nutzen kann.
Das ist vergleichbar mit dem Erreichen des Endes eines Autostaus. Der Stau ist zu Ende, aber viele Autofahrer realisieren das noch nicht und fahren weiter mit deutlich gedrosselter Geschwindigkeit. Nur wenige Autofahrer erkennen rasch, dass vor ihnen niemand mehr ist (oder nur noch wenige) und beschleunigen. Im Nu sehen diese die Masse der anderen Autos im Rückspiegel verschwinden. Plötzlich meint man, beinahe alleine unterwegs zu sein.
Geben Sie also Gas, bereiten Sie sich darauf vor, nutzen Sie Design-Thinking.
PS: Übrigens biete ich eine persönliche 10-stündige Einführung ins Design-Thinking an, mit integrierter Adaption an Ihre angestammte Denkweise: die Design-Thinking-Essenzen.
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