Design ist mein Leben – damit kann ich es verbessern

04/04/2021

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Es kann doch nicht sein, dass in unserer Zeit noch immer Dinge halbherzig erledigt werden. Uns stehen (zumindest in diesem Teil der Welt) alle Möglichkeiten zur Verfügung, diese zauberhafte Technik, die uns dienen könnte. Aber aus irgendeinem Grund macht sie es nicht.

Warum ist das so? Die Technik an sich kann nicht schuld sein. Sie gehorcht dem menschlichen Geist. Es ist der Geist, die Absicht der Menschen, die manche Wunder behindert.

Dabei ist der Mensch hochbegabt. Er designt sich aus der Not heraus. Das ist unser Naturell. Das haben der Anthropologe, mein Freund Michael Leube, und ich in zahlreichen Diskussionen herausgearbeitet und die Thinktank-Freunde Eugen Maria Schulak und Rahim Taghizadegan vom Design-Thinking-Tank bestätigt. 

Der Mensch kann überall leben. Wenn eigentlich nicht, dann designt er sich sein Umfeld eben lebenstauglich. Er baut am Nordpol ein Iglu und am Amazonas erfindet er Giftpfeile für die Jagd. Dabei strebt er natürlich nach dem Ideal – das heisst, nach bequem.

Doch der Alltag des modernen Menschen – »das Tagesgeschäft«, so sagt man – behindert ihn (den Menschen) manchmal in seiner Phantasie. Man weiß, was man tun könnte und müsste und wie es besser sein sollte. Aber das ist auch mühsam, würde dazu zwingen Gewohnheiten zu verändern – man hat es ja immer so gemacht, man hat es selber auch nicht besser gehabt, etc. Wozu soll man sich mit diesem Detail der besseren Handhabung beschäftigen, wenn die Konstruktion, die Rechtssprechung, die Mitarbeiter schon schwierig genug sind? Die Kunden kaufen sowieso und die sollen froh sein, dass es überhaupt etwas gibt.

Das ist der große Moment des Designers. 

Der Designer beobachtet die Verhaltensweise der Menschen (und leider viel zu oft sieht er, wie sie im Alltag scheitern) und erkennt den Handlungsbedarf. Darin ähnelt er dem Unternehmer. 

Auch der Unternehmern erkennt, woran es den Menschen mangelt und ahnt, was nachgefragt sein wird. Das ist seine Aufgabe. Diesen (oft zukünftigen) Mangel zu beheben. 

Während der Designer den Mangel erkennt und Strategien entwickelt, wie dieser Mangel zu beheben wäre (eben designt), schultert der Unternehmer darüberhinaus noch das Risiko, dass er sich (und der Designer, der ihn beim Erkennen und Beheben des Mangels unterstützt) geirrt hat. Er riskiert sein Kapital und bietet ein Produkt (einen Gegenstand, einen Prozess oder eine Dienstleistung) an, das den (scheinbar) erkannten Mangel behebt, damit es den Menschen besser geht, damit die Dinge einfacher, bequemer, effizienter funktionieren. Wenn die Menschen durch ihren Kauf bestätigen, dass es ein Mangel war, dann sind sie zu Kunden geworden (der Unternehmer hat Kunden erschaffen) und ihr Leben hat sich verbessert. Diese Verbesserung ist ihnen einen Preis wert und der wiederum ist der Gewinn des Unternehmers. Man kann also sagen: reiche Unternehmer lieferten den besten Nutzen für seine Kunden. Andernfalls hätten die ja nicht gekauft.

Der Designer kann die Dinge zum Besseren verändern.

Die Einstellung eines neuen Senders am Fernsehapparat muss nicht so kompliziert sein, wie es immer wieder ist. 

Das Ausfüllen eines Formulars muss nicht so schwierig und unverständlich sein, wie wir es immer wieder erleben. 

Der Empfang einer Post-Lieferung muss nicht so unbequem ablaufen, wie es gelegentlich der Fall ist.

Für all diese Produkte kann man sich ein Ideal ausmalen, eine Utopie. Dann überlegt man – gemeinsam mit den dabei involvierten Gruppen, den »Stakeholdern« – wie das gelingen könnte. Es kann (und wird daher auch) immer etwas schiefgehen, aber wir können es minimieren und für den Fall vorbereitet sein. Der Designer erhebt die Faktenlage und arbeitet mit den Stakeholdern daran, wie diese Sonderfälle vermieden werden können und was man machen soll, wenn sie passieren, sodass die Konsumenten trotzdem zufrieden sind.

Doch damit das für alle Sinn macht, muss es nicht nur bequem und »schön« für den Konsumenten sein, es muss auch »schön« für die Mitarbeiter und auch den Unternehmer sein, also kaufmännisch Sinn machen – kurz Gewinn erwirtschaften lassen mit dem man sein Leben finanzieren kann. Dazu kann es notwendig sein, in manchen Punkten Abstriche zuzulassen, damit eine bessere Leistung für die Konsumenten auch leistbar bleibt. Es sind gute Mittelwerte zu finden. Das ist designen. Das will ich leisten. Services, die großartig erlebt werden, aber auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Es geht ja um ... ? ... richtig, Nachhaltigkeit! Eine Organisation soll lange bestehen und oben erwähnten Nutzen stiften.

Die Dinge müssen nicht unbequem und schwierig sein! 

Man muss sich nur der Sache annehmen. Das ist der Kern des Designer-Berufs, das ist des Designers Berufung, sich einer Sache, die dem Menschen nicht guttut anzunehmen und diese zu verbessern. Das kann der Designer nicht alleine, dazu braucht es motivierte Fachkräfte, den Techniker, den Juristen, den Kellner, den Verkäufer und auch den Unternehmer.

Warum wollen wir das?

Wenn wir die Dinge besser gestalten, gibt es weniger Grund für Ärger. 

Damit ist die Stimmung besser und die Toleranz größer. 

Ist die Toleranz größer – sind die Menschen also entspannter –, gibt es weniger Streit und wir kommen dann alle besser aus miteinander.

Das ist doch ein schöner Grund, um am Verbessern des Lebens der Menschen zu arbeiten. Nicht in weiter Ferne, nicht gleich. Wir beginnen unmittelbar bei uns selbst, dann hier in unserer Nachbarschaft, in unserer Stadt und arbeiten uns vor, mit der Verbesserung, ziehen damit immer größere Kreise, bis wir auch weit entfernte Nachbarn unsere Hilfe anbieten. Wir drängen uns nicht auf, wir machen ein Angebot. Die (freie) Wirtschaft wäre ein probates Konstrukt dafür.

Designen ist mein Leben, denn damit kann ich es verbessern. Meines, und auch das Leben der anderen. Der Konsumenten, der Manager, der Unternehmer.

Mehr darüber lesen Sie in »6 Sätze über Design – Satz 3: Designen verbessert das Leben der Menschen«


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