Der Designer verwendet Methoden. Wozu eigentlich?

15/02/2021

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Die Sache mit dem Werkzeug ist richtig. Doch stelle ich jetzt fest: so ist es immer. Wir lernen lesen, schreiben, rechnen als Methode, wir sind so sozialisiert. Ich verstehe nun, warum den Kindern die Begeisterung vergeht. Zuerst hören sie die Geschichten und wollen selbst lesen lernen. Also die Sehnsucht nach dem Meer ist die Geschichte zu erfahren, ohne dass jemand vorlesen muss. Sie freuen sich auf die Schule. Dann lernen sie Methoden und es verdrießt sie. Später preisen sie als Unternehmensberater Methoden an: systemisch-Dings und EKS und …; und mir fällt auf: auch die Designer. Wir sagen, wir designen dir einen schöneren Gegenstand. Manchmal ergänzen wir mit, wir designen es für funktionalen, emotionalen und sozialen Nutzen.

Na und?, könnte man da sagen. Wofür? Für mehr Umsatz, für mehr Kaufwunsch? Puh, mich interessiert das nicht. Ich will durch designen das Leben der Menschen verbessern, der hiesigen, also für ein bequemeres Leben, für ein stressfreieres, für ein weniger verwirrendes.

Nagut, und wozu dann das Business-Modell-Canvas?

Weil die Leute nicht wissen, wie sie ihr Geschäft verändern können, weil sie keine Idee haben, weil sie keine Genies sind. Ok, das war es, was wir gestern feststellten, worauf du hingewiesen hast. Wir brauchen Ideen und haben die nicht, also brauchen wir Hilfsmittel, das BMC ist eines davon.

Die Techniker haben den Fokus auf der Technik, klar, und ahnen nicht (wenig, selten) von den Wünschen der Konsumenten, daher Designer, die ihnen diese Last abnehmen: Produktdesign. Den Managern geht es ähnlich, sie brauchen neue Ansätze, aber sie haben andere, wichtigere Dinge im Auge zu behalten. Bei aller Hähme, die dabei gelegentlich mitschwingt, ist eine Excel-Tabelle schon sehr wertvoll und hilfreich für Erkenntnis. Aber der Kunde bleibt auf der Strecke. Der Kunde ist auch der Mitarbeiter und Kollege und natürlich der Konsument. Dafür braucht es auch einen Designer: Managementdesigner, nenne ich das jetzt. Die Unternehmer haben ihren Fokus auf die Unternehmer-Tätigkeit. Naja, nicht ganz. Die Kleinunternehmer fokussieren auf die Tätigkeit, auf das Handwerk, nicht auf das Unternehmen. Sie arbeiten im Unternehmen und ganz selten am Unternehmen. Es macht bei einem 5-Personen-Betrieb natürlich Sinn auch im Unternehmen zu arbeiten, es ist notwendig, aber das am darf man darüber nicht vernachlässigen. Die genialen Unternehmer und Selbstständigen machen das mit Gespür, die anderen holen sich Unterstützung: vom Geschäftsmodell- und Managementdesigner mit seinen Werkzeugen, seinen Methoden. Deshalb verwendet der die, weil es damit leichter geht.

Aber wie im Gegenstandsdesign ist es im Geschäftsmodelldesign und im Managementdesign: der Designer regt die Lösung nur an, ausarbeiten, »konstruieren« muss der Unternehmer selbst, genauso wie es im anderen Fall der Techniker machen muss. Freilich im Dialog, mit Vorbereitung, im Sparring, wenn es sein soll. Dann geht es schneller: 1 h Sparring erspart 4 h grübeln.


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