Bericht zum Stand des Buches »3-Sprung zum besseren Produkt«

15/08/2022

Kommentar

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Wieder habe ich mich ertappt, wieder fehlte mir der Mut zur Lücke. Einige der Probeleser der Beta-Version meldeten mir, dass sie viel Inhalt erhalten haben, aber manchmal das Gefühl der Wiederholung entwickelten, dass sie nicht genau wüssten, was nun zu tun sein, oder dass sie lieber nur Beispiele ohne Philosophie dahinter lesen wollten. Die Philosophie, der Hintergrund meiner Überlegungen wäre schon interessant (so interpretiere ich), aber mitunter während des Lesens mit dem Wunsch schnell Handlungsanleitung zu finden, hinderlich. Das würde man sich zu Gemüte führen, wenn man tiefer vordringen will – was im Unternehmer-Alltag (betraf auch die Manager) nicht notwendig oder möglich war; ein Zeitproblem.

Das Buch solle doch so knapp und präzise, so nützlich und hilfreich erklärend funktionieren wie die »9 Schritte zum besseren Business Model«.

Danke, vielen, vielen Dank für diese Wake-up-calls. Ich werde den Inhalt neu sortieren, eine Menge davon auskoppeln, eine Art »Kommentar« (die Philosophie) vorbereiten (für nächstes Jahr) und den Inhalt auf unter 100 Seiten (wie bei den »9 Schritte zum besseren Business Model«) drücken.

Was ich sagen will, den Kern meiner Thesen, die Hilfe für Unternehmer und Manager, die Innovation suchen und entwickeln wollen, das kann ich auch in 80...100 Seiten sagen/schreiben. Ich wollte es nur dieses Mal umfassender machen. Ein Irrtum.

Es ist ein Irrtum, der immer wieder passiert, wenn der Wissensstock anwächst und gleichzeitig nicht kontrolliert abgegeben wird. Nicht alles muss man wissen, um ins Handeln zu kommen. Der Wissende muss also ganz dem Design-Thinking folgend in die Haut, nicht nur in die Schuhe, des Lesers schlüpfen und dann überlegen, was tatsächlich ad hoc zu wissen gewünscht ist.

Niemand geht in einen Kurs oder schnappt sich ein Buch, mit der Absicht danach »Professor« dafür zu sein. Man will eine Frage beantwortet haben, sich einen Überblick über ein Thema verschaffen. Dann gegebenenfalls tiefer vordringen, mehr darüber erfahren, weitere, diffizillere Facetten kennenlernen und vielleicht am Ende beginnen darüber zu philosophieren und selbst zu schreiben, Blogartikel oder ein Buch.

Also werde ich die »9 Schritte zum besseren Business Model« als Orientierungspunkt nutzen und werde mich der Methode der »6 Sätze über Design« bedienen.

Auch bei den »6 Sätze über Design« hatte ich zuerst einen Riesenhaufen an Material gesammelt und verarbeitet, dass mir der Kopf schwirrte. Dann überlegte ich, worum es geht, was der Nutzen sein soll.

Das Ziel der »6 Sätze über Design« ist, dass Unternehmer (und Manager) Designbewusstsein entwickeln, erkennen, dass Designen ein (nein, DER) Erfolgsfaktor ist. Das gelingt ganz leicht, wenn der Unternehmer Design-Gesinnung entwickelt (Satz Nr. 6).

Wenn das allein geschafft ist, dann läuft die Sache – im Prinzip.

Wenn aber nun jemand wissen will, warum das notwendig ist, dann gibt es den zweiten Band: Weil Designen zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein muss.

Warum das? Weil designen Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg ist (Band 3). Weil designen das Leben der Menschen verbessert (Band 4). Weil designen danach strebt eine vorgefundene ungünstigen Situation einem Ideal anzunähern (Band 5). Das gelingt, weil designen eben mehr ist als bloßes Form geben, es haucht einem Produkt Seele ein (Band 6).

Ich erkannte damals, dass es klüger ist vom einfachen Schluß zum abstrakten Kern zu arbeiten, von der reinen Praxis zur Philosophie, weil es mitunter reicht, sich die Praxis anzueignen und nur ein wenig Philosophie – also z.B. nur bis zum dritten Satz (Band 4). Nur wenige wollen vielleicht auch den zweiten und gar den ersten Satz lesen (beide noch in Arbeit).

Also will ich das analog auch für die weiteren Bände der Entrepreneurship-Serie so halten. Zuerst der Überblick über das »Schweizer Taschenmesser der Management-Tools«, das Business-Model-Canvas, mit dem eine Unternehmerin, ein Manager, eine Teamleiterin, die Einzelperson sich sehr gut einen Überblick über die eigene aktuelle Situation und die Möglichkeiten verschaffen kann. Ein ideales Dashboard. Diesen Überblick verschaffen die »9 Schritte zum besseren Business Model«.

Der »3-Sprung zum besseren Produkt« wird dann eine, eine Spur tiefer gehende Erklärung sein, wie man mit dem Business-Model-Canvas im Alltag umgehen kann, um sich richtig zu positionieren (Kontext definieren) und um mit den vorhandenen Assets optimal zu innovieren.

Dem werde ich ein drittes Buch folgen lassen, eines über die beiden Felder »Beziehungen« und »Kanäle«. Damit hätte man als Unternehmer gute Gebrauchsanleitungen für »Front Stage«, also für »auf und vor der Bühne«. 

Die Backstage könnte der vierte Band werden und alle drei Felder behandeln, mal sehen. 

Abgeschlossen wird diese Serie mit der Kostenstruktur und den Einnahmequellen.

Und diese Bände könnte ich jeweils mit meinen Gedanken zur philosophischen Betrachtungsweise dieser jeweiligen Bereiche flankieren – sozusagen die »Abfälle« aus der Schreibarbeit, die Spin-offs. (Na, da gibt es eine Menge zu schreiben.)

Freilich würde es auch reizen, die Bücher für die unterschiedlichen Produktkategorien zu schreiben. Also jeweils ein Band fokussierend auf Gegenstände, auf Prozesse und auf Dienstleistungen als Produkt. Das würde manche Erklärungen vereinfachen – derzeit schreibe ich ja immer (du kennst das) vom Produkt, das ein Gegenstand, ein Prozess oder eine Dienstleistung sein kann. Auf der anderen Seite – und das ist ein Teil aus dem neuen Buch – wird immer deutlicher, dass die Produkte gegenwärtig immer häufiger eine Mischung aus Gegenstand, Prozess und Dienstleistung werden. Die Abgrenzungen werden schwieriger und dadurch könnte auch das Schreiben darüber wieder an Komplexität zunehmen. Du siehst es schon an diesem Paragraphen.

Nur ein Beispiel zur Illustration: Was wenn Tesla keine Autos mehr verkauft, sondern diese selbstfahrend zu dir kommen und dich zum gewünschten Ort fahren lassen. Du kaufst keinen Gegenstand mehr, aber du verwendest einen, du bestellst per ausgeklügelten Prozess und bist letztlich nur an der Dienstleistung »Personentransport« interessiert. Es ist gut abbildbar, gut zu designen, zu managen, aber es ist nun unklar, welches Buch (Gegenstand, Prozess, Dienstleistung) dafür passend wäre, in welchem das zu beschreiben wäre. In allen, oder?

Was ist deine Meinung dazu? 

Würde dich die Unterscheidung der Produkt-Typen interessieren oder würdest du lieber über alle drei zugleich (eben als »Produkt«) lesen wollen?

Findest du den Zugang, vom Überblick über einzelne Bände in die Details eines Themas vorzudringen und gegebenenfalls tiefe Details (die Philosophie dazu) gar nicht zu lesen (und zu kaufen) sympathisch?

Welche Themen, was sollte ich auf jeden Fall im prägnanten zweiten Band beantworten und eben nicht mutig als Lücke offen lassen?

Vielen herzlichen Dank im Voraus für deinen Kommentar, der in diesem Fall extranützlich ist.


PS: Wann immer du über eine Produkt-Innovation nachdenkst, du hast vier Möglichkeiten mit mir in Kontakt zu treten:

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