Wie mir Managementdesign nützt?

08/08/2021

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Unternehmen, insbesondere Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Kleinunternehmen (KU) sind heute häufig mit einigen Problemen konfrontiert.

Ja, es sind Probleme, keine Herausforderungen. Eine Herausforderung, die meistert man, und wenn nicht, dann hat man es dieses Mal eben nicht geschafft. Aber ein Problem, das ist etwas gravierendes. Das muss man bewältigen. Es sind also nicht die Probleme, die man zu Herausforderungen verringert, um sich anzuspornen, sondern wir müssen unterscheiden lernen, was sind Herausforderungen und was sind Probleme.

Die Probleme der EPKUs sind dreierlei:

  • drohende Stagnation,
  • sie werden häufig Spielball der Zufälle,
  • und sie sind in Krisensituationen überfordert.

Das sind drei Themenkreise, die ein Unternehmer, ein Manager bewältigen muss. (Manager nenne ich hier, denn auch einzelne Abteilungen und sogar Teams kann man als KU sehen; der einzelne Wissensarbeiter ist innerhalb seiner Organisation sowieso ein EPU, sein Kunde ist seine Organisation).

Die Gewohnheit und ein brauchbarer Erfolg verleitet zu Gleichmut gegenüber Veränderungen. Stagnation ist das Ergebnis. Es geht dabei nicht um permanentes wirtschaftliches Wachsen, das ist ja eine Utopie, nein, eine Wahnvorstellung, deren Wahnsinn in diesen Zeiten langsam sichtbar wird. Ein unendliches Wachstum im Sinne des Vermehrens von Materiellem führt in den Untergang. Aber eine Entwicklung braucht es. So wie sich der Mensch alle paar Jahre erneuert, jede Zelle getauscht wird, so muss sich auch ein wirtschaftliches Gebilde erneuern. Nicht unbedingt wachsen im Umfang (skalieren, wie man heute gerne sagt), sondern sich weiterentwickeln, klüger, smarter werden. Momentaner (und eben ausreichender) Erfolg verleitet die einen zur Gier und andere zum Gleichmut. Es reicht, wie es ist, wir kümmern uns nicht weiter um Alternativen. Stagnation.

Man wird Spielball der Zufälle, wenn man sich über die Zusammenhänge nicht bewußt ist, wenn man das große Bild nicht kennt (eine der acht Dimensionen des Managementdesign). Mit Managementdesign fordern wir dieses Wissen.

Stagniert das Unternehmen und ist man Spielball der Zufälle, so ist man in Krisensituationen auch überfordert. Manche wenige lernen dann sehr schnell und schaffen es, die Mehrheit strandet.

Also müssen wir diese drei Probleme aus der Welt schaffen. Das ist nicht ein für allemal zu schaffen, dass ist eine permanente Aufgabe. Eine Aufgabe des Unternehmers/Managers und eine des Managementdesigners, der ihn dabei untersützt.

Was muss der Unternehmer machen?

Zunächst muss der Unternehmer, der Manager, jeder sein Geschäftsmodell verstehen. Das verschafft ihm ein Bild vom großen Ganzen, zeigt die Zusammenhänge der einzelnen Elemente und ihre Bedeutung. Gelegentlich sind die Bedeutungen anders zu gewichten als es im Alltag, dem Gefühl nach passiert.

Hat der Unternehmer sein Geschäftsmodell verstanden, ist es ihm in seinen wesentlichen (und unwesentlichen) Details bewußt, dann kann er es bewußt gestalten. Bewusst gestalten heißt willentlich, mit einem anzustrebenden Ziel, einem Ideal. Wir nennen diese Aktivität, dieses Überlegen von Strategien um einem Ideal nahezukommen, designen. Der Unternehmer designt sein Geschäftsmodell.

Als Orientierungshilfe bieten sich dafür die »6 Sätze über Design« an, denn es geht um mehr also um die bloße Form, es geht um die Seele, um das Why des Unternehmers und des Unternehmens. Es geht auch um die Veränderung der vorgefundenen Situation, hin zum Ideal. Damit will der Unternehmer sein Leben und das seiner Kunden verbessern, weil das ist der Schlüsselfaktor für wirtschaftlichen Erfolg. Deshalb muss designen ein zentraler Bestandteil seiner Strategie sind und deshalb braucht ein Unternehmer unbedingt (heute mehr denn je) Design-Gesinnung. (Die Buchreihe gibt mehr Einblick in diese Faktoren.)

Schließlich muss der Unternehmer innovieren, sich und sein Geschäft erneuern, eben der Entwicklung der Zeit anpassen, besser noch ihr vorauseilen, noch besser, die Themen setzen.

Welche Ergebnisse erziele ich?

Wenn sich der Unternehmer bewusst ist, wie sein Geschäft funktioniert, d.h. weiß, wie sein Geschäftsmodell aussieht und dann auch noch daran arbeitet, es designt, es versucht einem Ideal anzunähern, dann entsteht eine bessere Abstimmung zwischen Zielgruppe und Wertversprechen. Indem der Unternehmer erkennt, wer seine wahren Fans sind und sich bemüht zu erfahren, welchen Wert die in seinem Angebot sehen, kann der Unternehmer diesen Wert zu liefern versuchen und weil er das macht, diese Konzentration auf diesen Wert, kann er ihn noch überzeugter versprechen. Das befeuert freilich die gesamte Kommunikation, die Aktivitäten und stärkt die Beziehungen zu den Kunden.

Manchen Naturtalenten gelingt das einfach so. Die sind auch sehr erfolgreich. Wir anderen nutzen dafür Hilfsmittel. Geniale Werkzeuge, wie zum Beispiel das Business Model Canvas. (In einem Vortrag erzähle ich mehr darüber.)

Wenn der Unternehmer sein Geschäftsmodell kennt und versteht und auch danach trachtet es weiter zu entwickeln, es zu innovieren, verbessert er es laufend.

Und weil er diese Innovation anstrebt und designt, also sich nach diesem Ideal ausrichtet und hinentwickelt, macht er es zukunftsfit.

Wenn also die drei Aktivitäten (bewußt sein, innovieren und designen) überlagert werden, dann entsteht eine passendere Abstimmung zwischen Zielgruppe und Wertversprechen, ein besseres Geschäftsmodell und damit eine neue Zukunft.

Im »Business Model neudenken« erfassen wir (der Unternehmer und ich) den aktuellen Stand des Geschäftsmodells, definieren die Zielgruppe und das Wertversprechen (Geschäftsmodell verstehen); wir entwickeln Szenarien und erstellen zum aktuellen Modell zwei Alternativen (Geschäftsmodell designen) und innovieren, weil wir alle drei Monate aktuelle Entwicklungen reflektieren und nächste Handlungsoptionen auflisten.

Der Wert der Arbeit

Wenn ich hier häufig vom Unternehmen und vom Unternehmer gesprochen haben, dann nur der Einfachheit halber. Es betrifft in gleicher Weise den Manager und auch den Einzelnen. Jeder Mensch könnte für sich ein Geschäftsmodell erstellen, also zeigen, wie er Nutzen stiftet, für wen, mit welcher Aktivität und welchen Talenten. Dazu an anderer Stelle mehr.

Der Wert so einer Arbeit ist Klarheit und Struktur.

Diese Klarheit und Struktur ist eine Momentaufnahme (also in sich statisch) und die gibt Orientierung (dynamisch). Orientierung brauche ich, damit ich weiß, wohin ich als nächstes gehen soll oder muss. Es gibt also keine Stagnation. Ich bekomme durch Orientierung Handlungsfähigkeit, kann entscheiden und bin kein Spielball der Zufälle. Wenn ich orientiert bin, dann bin ich in Krisensituationen auch nicht überfordert, denn ich bin dann Master und Commander. Ich treffe dann Entscheidungen mit sicherer Hand und weiß auch warum.

Es gibt keine falschen Entscheidungen, sondern nur nicht getroffene. Und die getroffene Entscheidung, das ist immer die richtige.


PS: Wann immer du über eine Produkt-Innovation nachdenkst, du hast vier Möglichkeiten mit mir in Kontakt zu treten:

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