(Logbuch-Eintrag 20240401.1857) — Vielleicht sollte man es mit der eigenen Arbeit ähnlich handhaben wie man es (die klugen unter uns) mit den Prüfungsfragen einer schriftlichen Prüfung handhabte. Man beginnt bei der ersten Aufgabe, versucht sie zu lösen, weiß man das nicht auf Anhieb, dann wendet man sich der zweiten zu usw. Also man macht jene Aufgaben, die man weiß zuerst, die schwierigen später. Freilich muss man mit einer beginnen, z.B. mit der ersten.
Analog zu der Prüfung könnte man die erste Aufgabe beginnen, die da auf der Liste steht. Kann man sie nicht bearbeiten, weil Daten fehlen, weil man keine Idee hat, weil man keine Lust hat, oder weil man stecken bleibt, dann stoppt man und wendet sich der nächsten zu. Alles, was man bearbeiten kann, bearbeitet man solange man es machen kann.
Nach [[Tiago Forte]] sind das die Intermediate Packets. Man bearbeitet kleine überschaubare Pakete. Das macht man, wann immer man Gelegenheit dazu hat und am besten dann, wenn sie einem leicht von der Hand gehen. Später, wenn der Tag der Ablieferung naht, fasst man all die kleine Pakete zusammen und verbindet sie. Fertig ist der Bericht, das Vorhaben, die Planung, was auch immer.
Man muss an einem Projekt nicht eine Stunde oder einen Pomodoro lang arbeiten. Man kann auch in kleinen unzusammenhängenden Abschnitten daran arbeiten. Einen Beitrag leisten. Diese kleinen Beiträge sind schnell und freudvoll zu erledigen und oft sind sie auch deutlich gehaltvoller in Relation zum Zeitaufwand. Später, wenn man sich die Summe dieser kleinen Beiträge ansieht, ist meist eine beachtliche Menge Material zusammen gekommen.
Einziger Wermutstropfen könnte sein, dass das sortieren und faconieren der Beiträge zu einem homogenen Ganzen aufwendig ist.
Doch erscheint mir das einfacher, als sich hinzusetzen und in einem Schwung vom weißen Blatt weg so ein Werk zu erschaffen. Da kann nichts reifen.
Das Reifen müsste schon vorher passiert sein. Wenn nicht, dann sitzt man da, will es unbedingt in diesen drei eingeplanten Stunden schaffen und kommt nicht in die Gänge.
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