Die Serie »der (Service-)Designer auf Fact-Finding-Mission« startet.
Jahrelang (es ist eine Idee aus 2014) gesammelte Erlebnisse mit Gegenständen, Prozessen und Dienstleistungen (kurz mit Produkten) sollen jetzt in dieser Serie an die Öffentlichkeit gelangen, um ein Nachdenken und Umdenken auszulösen. Bei beiden Stakeholdern, den Anbietern und den Anwendern.
Die Anbieter sollen öfters auch über die Anwender nachdenken und deren Interessen erfüllen (denn das ist in Wahrheit in ihrem eigenen Interesse)
Die Anwender sollen die Anbieter ungünstiger Produkte meiden und mit ihrem »Abstimm-Euro« gegen das aktuelle Angebot stimmen – indem sie nicht kaufen. Wir wollen dazu nicht den Staat/die Regierung bemühen, wir wollen Selbstverantwortung übernehmen und selbständig handeln.
Aus aktuellem Anlaß beginnt Gardena diese Serie. Ich werde sie wohl auf Medium.com fortsetzen.
Beim letzten Abendgespräch haben wir es andiskutiert, beim nächsten soll es der Ausgangspunkt und das große Thema werden: wie gelingt es, dass Mitarbeiter das passende Mindset entwickeln, ein kundenorientiertes? – Wir wollen es ihnen nicht verpassen, ihnen aufzwingen, wir wünschen uns, dass sie die Notwendigkeit selbst erkennen und es selbständig entwickeln. Jeder fühlt doch was richtig ist.
Es ist schwer anzunehmen, dass das Management von Gardena die Weisung ausgibt, dass man die Kunden auf den Arm nehmen soll.
Aber man fühlt sich gerollt (wienerisch für »auf den Arm genommen«), wenn man nach einer Problemlösung sucht (googlet), auf eine Webpage gelangt, die diese Hilfe in Aussicht stellt, man daraufhin ein PDF herunterlädt, das einem sagt … das Produkt ist irreparabel und man möge den Einsatz komplett austauschen, d.h. um rund 35 € (im Angebot unter 30 €) ein neues Teil kaufen. Unfassbar, oder?
Eine Zeile leitet ein.
Ein Link zum PDF schürt Hoffnung.
Ist das PDF geladen, die Ernüchterung: es geht doch nicht.
Irgendjemand musste doch diesen Text hinschreiben, das PDF erstellen und hinterlegen. Mit etwas Hirn, hätte(n) diese(n) Person(en) erkennen müssen, dass das irgendwie ungünstig beim Kunden ankommen könnte!
Der Kunde nahm ja ohnehin an, dass dieses Plastikzeug günstigst konstruiert wurde und jetzt kaputt ist, aber durch diesen Prozess wird das noch betont.
Da wünscht man sich Änderung auch beim Produktdesign: wenigstens der Bastler sollte es zerlegen und reparieren können.
Das PDF könnte eine Explosionszeichnung zeigen und verraten, welcher Schnapper gelöst (zerstört) werden muss, damit man das Getriebe eventuell reinigen kann. Der Geschickte könnte es schaffen. Er könnte dann sogar seine Fähigkeiten anderen anbieten.
Wir müssen also gar nicht nach USA und zu Apple schauen, auch deutsche Unternehmen wollen ihre Produkte nicht reparieren lassen. Bei einem Mobiltelefon ist so eine Weigerung eher nachvollziehbar als bei einem Beregner. Wir brauchen ein ifixit für (Klein-)Gartengeräte.