integriert entwerfen 2012

02/10/2022

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2012 schrieb ich:

ja, design soll die richtigen schnittstellen aufspüren und lösen; jene schnittstellen, die den menschen probleme bereiten, wenn sie ein produkt benutzen. dabei geht es nicht bloß darum, einem gegenstand eine gefällige form zu geben (siehe integriert entwerfen: ästhetik auf #4), sondern es geht primär darum, handlungen rund um das produkt im gebrauch zu gestalten (#1), möglichst viele solcher handlungen (#2) und diese leistung möglichst vielen menschen zugutekommen zu lassen (#3).

anders ausgedrückt: durch design werden mittelbar handlungen, erlebnisse und gefühle gestaltet. mittelbar deshalb, weil die konkrete anwendung oder situation nicht vorhersehbar ist und die menschen irrational handeln. durch design sollen diese handlungen positiv beeinflusst werden und ideale handlungen höchstwahrscheinlich sein.

ziel ist, dass nutzer das gefühl haben, die situation zu kontrollieren, – dass sie also nicht überfordert werden und sich nicht dumm vorkommen, sondern dass sie sich gut und wohl fühlen, sich selbst wertschätzen.

dabei wollen wir nicht nur dem kunden gut tun, sondern auch allen anderen am entstehen der dienstleistung beteiligten, also dem mechaniker, dem monteur, der am fließband steht, dem verkäufer, dem sachbearbeiter im callcenter, etc.

der unterschied zwischen 1992 und 2012 ist, dass der designer heute unter produkt auch dienstleistungen und prozesse, bis hin zu geschäftsmodellen⁠* versteht. in den letzten zwanzig jahren hat der designer erkannt, dass diese prinzipien nicht bloß gegenstände betreffen und dass er damals tatsächlich nicht bloß gegenstände damit gemeint hat. diese prinzipien sind auch auf abläufe anwendbar, auf »produkte ohne gegenstand«. es geht um das bessere, bequemere, einfachere leben.

* auch geschäftsmodelle sollten nach den prinzipien des integriert entwerfens gestaltet sein, d.h.dh zum vorteil des nutzers (= kunde). sie sind dann meistens auch lukrativer.

die berufung des designers ist es, aus dem gegebenen neues zu schaffen, zu synthetisieren, indem er mit den dafür notwendigen experten kooperiert und diese koordiniert. denn das wahre ziel des designers ist es eine gegebene sitution in eine gewünschte zu verwandeln.


PS: Wann immer du über eine Produkt-Innovation nachdenkst, du hast vier Möglichkeiten mit mir in Kontakt zu treten:

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