Wir werden nicht mehr zurückkehren zur Normalität, sondern uns vorwärtsentwickelt in die Normalität. »Normal« wird in Zukunft etwas anderes sein, als es noch vor ein paar Wochen war. Auch in unserem Geschäft des Design und der Beratung. Dabei wird das in vielen Fällen nichts Neues sein, sondern die Realisierungen einer Menge Überlegungen von Zukunftsforschern aus der Vergangenheit. Der Unterschied zum Vorhergesagten wird sein, dass es jetzt dramatisch schneller passiert als es diese Forscher vor ein paar Jahren noch dachten. Wir erfahren gerade eine enorme Beschleunigung der Arbeitsevolution. Die Digitalisierung wird rasant an Fahrt aufnehmen, die Arbeitsweisen ändern sich derzeit so grundlegend, dass wir davon ausgehen können, dass wir danach hundertprozentig anders arbeiten werden. Die Arbeitsweisen der Wissensarbeiter sowieso, aber auch die der anderen Berufe werden sich schnell verändern. Lieferketten werden überdacht werden, eine Lokalisierung wird stattfinden, der globale Handel wird zwar bleiben, aber mit Backup-Systemen, die wir derzeit nur aus der Flugzeugindustrie kennen.
Diese Gesundheitskrise, die eine Wirtschaftskrise mit sich führt (Krise ist ein Wendepunkt, eine sich ausgleichende Disbalance, das ist meist nichts Schlimmes) ist ein gigantischer Turbolader für gesellschaftliche Entwicklungen auf allen Ebenen, auf einer globalen, nationalen, auf regionaler Ebene bis hinein in kleinste Strukturen, in den Unternehmen und auch den Familien. Neue Formen des Gedankenaustausches, des gemeinsamen Erlebens entstehen derzeit – besser gesagt, wir gewöhnen uns nun zwangsweise an neue Formen. Ein Teil davon wird bleiben, weil wir erkennen, dass es gut für uns ist (bequem oder umweltverträglicher).
Da kommt die Erinnerung eines Teilnehmers beim letzten Design-Thinking-Abendgesprächs gerade recht, die Erinnerung an das Riepl’sche Gesetz: Neue Technik verdrängt die alte nicht, sondern macht sie noch authentischer, echter, intensiver. Wir kommunizieren in Zukunft mehr via Bildschirmkonferenz, weil es sich als effizient und günstig erwiesen hat, und erleben die persönlichen Treffen umso intensiver. Wir erleben mehr Nähe durch häufigen Informationsaustausch via Bildschirm und genießen die (seltenere?) echte Nähe umso mehr. Ist zu hoffen, dass dann diese Treffen mit weniger Zwist und Streit verknüpft sind, z.B. zu Weihnachten, Neujahr und Ostern (2021).
Wir denken darüber nach, was das für die Designberatung und das Design-Thinking-Coaching bedeutet und wir stellen fest: auch das beschleunigt sich, wird hauptsächlich im virtuellen Raum durchgeführt. Der Trend zum Coaching verstärkt sich.
War es bisher schon so, dass die Aktivität im Seminar der reinen Wissensvermittlung durch Vortrag vorgezogen wurde, so könnte das in Zukunft noch intensiviert werden. Selbsthilfe-Runden, Peer-Learning, der Berater fungiert nur noch als Facilitator, als Ermöglicher. Er gibt die Aufgabe vor, die Teilnehmer experimentieren, spielen, lernen und machen Erfahrungen. Der Berater unterstützt bei der Reflexion und erklärt was nun gelernt wurde, welche Erfahrungen gemacht wurden. Es ist ein Erleben im geschützten Raum, der Berater wird zum Coach.
Design-Thinking inkludiert ein »doing« – insofern ändert sich am Design-Thinking-Coaching wenig. Es ist ein Coaching, dass die Situation des Talents (des Gecoachten) reflektiert und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Der Designer unterstützt die Lernerfahrung durch die Schaffung eines passenden Rahmens – z.B. durch die passende Formulierung der Aufgabe, durch Hilfsmittel (Canvases, Formulare und andere Werkzeuge).
Wenn Sie dieses Erleben im geschützten Raum ausprobieren wollen, wenn Sie sich einer neuen Denkweise annähern wollen und die für Sie passenden Fragmente daraus in Ihre eigene Denkweise integrieren wollen, dann könnte ein Gespräch mit dem Design-Thinking-Coach nützlich sein. Es geht ganz leicht: Termin vereinbaren, Coachingbedarf abklären, Design-Thinking passend nutzen.