Der Innovation-Ramp-Up: Von Ideen-Chaos zu verkaufbarer Innovation – Die Kunst der Transformation für innovative Produktmanager

28/07/2023

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Ideen sind die Grundlage für Innovation. Doch oft kämpfen Produktmanager und Unternehmer mit einer Vielzahl von Herausforderungen, wenn es darum geht, Ideen in greifbare Erfolge zu verwandeln. Genau hier setzt der Ramp-Up-Prozess an, um das Ideen-Chaos zu ordnen und klare Wege zur Verkaufbarkeit zu schaffen.

Man stellt mir immer wieder die Frage, wie arbeitest du? Im Artikel »Die Kunst des unternehmerischen Coachings: Ein Sparringspartner, der deine Gedanken sortiert und neue Ideen entfacht« gab ich eine Überblick über meine Vorgangsweise. Aber wie sieht dieser erste Schritt aus, dieses Ramp-Up?, fragten letzte Woche ein paar Interessenten.

Im Ramp-Up sprechen wir über dein Geschäft, deine Kunden, deren Verhalten und Ziele, über deine Beziehung zu ihnen und mehr, genau das, was notwendig erscheint.

»Ganz einfach ...«, beginne ich und stocke. Genau so ist es — wer in der Flasche sitzt, der kann das Etikett nicht lesen. Einem selbst erscheint es immer sonnenklar, wie der Kundenvorteil gelingt, aber es einfach auszudrücken. Für mein Geschäft sitze ich in der Flasche. Ich versuche trotzdem dir »das Etikett vorzulesen.« Immerhin gelingt mir im Sparrings-Gespräch immer wieder die Transformation bei meinen Gesprächspartnern vom Ideen-Chaos (oder gar Ideen-Mangel) zu Klarheit und Struktur und schließlich zur verkaufbaren Innovation. Also wie beginne, wie initiiere ich diese Transformation?

Über die eigene Leistung zu sprechen ist für jeden anspruchsvoll. Es ist vergleichbar damit, wenn man sich selbst ansehen will. Um sein Ebenbild zu sehen, für das Äußere, braucht man einen Spiegel. Für die Inhalte, dein Inneres, auch. Dieser Spiegel ist für manche Inhalte der Coach.

Sloterdijk beschrieb das in einem Artikel sehr treffend, sinngemäß so: Kein moderner Leistungsträger kann heute allein und unberaten tätig sein; jeder braucht externe Beratung, Moderation und auch Motivation! Freilich für jeden Bereich, einen anderen Advisor; für psychische Hygiene den Therapeuten oder Lebensberater, für das Geschäft den Unternehmensberater und den Design-Philosophen, für Fitness den Personal Trainer.

Der Vorteil des externen Berater ist – so erklärte einst Vera Birkenbihl –, dass er extern ist. Die Kinder sind bei Fremden immer braver als daheim und beim Personal Trainer strengt man sich selbst mehr an, als turnte man allein daheim. Man macht die nützlicheren Übungen, macht sie richtig, obwohl man selbiges auch allein mit Hilfe der unendlichen Tipps aus Youtube & Co (viele in gleicher oder gar besserer Qualität und gratis) machen könnte. Für das Training daheim braucht es eben deutlich mehr Disziplinkraft als wenn man sich ein- oder mehrmals in der Woche ins Fitness-Studio zum Trainer begibt. Ein Work-Out alleine ist kasteiender, anstrengender und das Alleinarbeiten erlaubt einem auch ein Ausweichen (den letzten Liegestütz schaffe ich nicht mehr, auch ok – vs. – »einer geht noch«; ja, ok).

Genauso ist es bei der Debatte um Unternehmensziel und Geschäftsmodell, bei Purpose und Kundenbeziehung. Wenn es wirklich unbequem wird, dann ist man zu sich selbst gnädig, während der Coach auf eine klare (!) Antwort besteht. Das ist manchmal unangenehm, aber recht nützlich, weil letztlich strebt man genau nach dieser Klarheit über die eigene Organisation. Der Design-Philosoph mit seiner kultivierten Naivität simuliert den unwissenden Kunden und fragt so lange, bis es sonnenklar ist.

Dazu kommt, dass vielen von uns das Fachwissen fehlt, die zu einem selbst passende Übung (Personal Trainer) oder Fragestellung und Managementtool (Executive Coach) aus dem schier unendlichen Angebot auszuwählen. Vom notwendigen Zeitbedarf für die Auswahl rede ich gar nicht.

Der Berater ist immer auch ein Kurator. Er stellt das passende Programm zusammen, kennt die nützlichen Tools, weiß sie der Situation entsprechend anzuwenden. Auch das entlastet den Leistungsträger unserer Tage.

Wir beginnen also unsere Zusammenarbeiten mit dieser ersten Phase, dem Ramp-Up, und haben zum Ziel dein Problem einzukreisen. ich will wissen, »Worum geht es?« und »Worum geht es wirklich?« Im vier Stunden Ramp-up arbeiten wir von A bis E.

A. Wir identifizieren die Problemfelder. Welche liegen vor und warum?

Es gibt 4 Probleme im Unternehmeralltag: Vertrieb, Produkt, Service, Beziehungen. Das sind typische Herausforderungen im Unternehmeralltag. Gemeinsam analysieren wir die Situation und decken die Tatsachen auf, die die Welt des Geschäfts ausmachen.

Ich fühlte mich zum Designer berufen, weil ich ungünstige Situationen erlebte oder beobachtete und beheben wollte. Menschen sollen im Alltag nicht scheitern, daher braucht es gutes Produktdesign. Ein Produkt ist heute ein Gegenstand, ein Prozess oder eine Dienstleistung, häufig sogar eine Mischung aus allen drei Erscheinungsformen. Aber nicht nur der Kunde, der Konsument soll nicht scheitern, auch der Unternehmer nicht und auch nicht der Produktmanager. Also gilt es den Designbegriff zu erweitern: der zweite Satz der »6 Sätze über Design« besagt, »designen verändert eine vorgefundene ungünstige Situation derart, dass sie einem Ideal nahekommt.« Genau das ist unser Plan, wir wollen die Situation deines Geschäfts erkennen. Was daran ist ungünstig, warum ist das der Fall, wie kann man das auflösen und in eine günstige Situation verwandeln oder dieser annähern.

Günstige Situationen sind solche, die vom Unternehmer, vom Erbringer, als auch vom Kunden, vom Benutzer als günstig empfunden werden.

Wenn wir erkennen, was die Ursache für ungünstig ist, wenn wir das erste Prinzip im jeweiligen Fall verstehen (wie es auch Elon Musk ganz aktuell vormacht), dann erkennen wir die Ansatzpunkte für verschiedene Lösungswege.

B. Wir sammeln die Fakten und erkennen.

Im nächsten Schritt geht es darum, die Fakten zu sammeln und den Status Quo zu verstehen. Wir betrachten dein aktuelles Geschäftsmodell, die Produkte und die Kundengruppen.

Wir besprechen deine Produkte (Gegenstand, Prozess, Dienstleistung) und deren Eigenschaften, Vorzüge, Bedürfnisse; welche Produkte bietest du an, in welcher Häufigkeit, mit welcher Beliebtheit bei den Kunden.

Dann analysieren wir deine Kundengruppen, überlegen wer deine Lieblings- und deine umsatzstärksten Kunden sind und zu welchem Typen sie zu zählen sind; welche Produkte kaufen sie, mit welcher Begründung und Begeisterung; welchen Wert liefern ihnen deine Produkte? Auf welche dieser Teilgruppen willst du dich konzentrieren und wie klein kannst du deine Zielgruppe machen, damit sie dir ausreichend Umsatz generiert?

Schließlich suchen wir noch Antwort auf die oftmals schwierigste Frage: Warum machst du das, was du machst? Was ist deine Mission, dein Purpose, dein Why?

C. Damit wird uns der Status Quo klar, wir verstehen, was Sache ist und legen den Kern frei.

Wenn wir wissen, was deine Wünsche sind, dann liefert uns das den Kontext für deine Geschäftsziele.

In vielen Fällen ist der Kern eines Geschäfts vom umfassenden Wissen verdeckt/zugedeckt. Die Dinge sind heute komplex (selbst für die Sendereinstellung am Fernseher erscheint heute ein Informatikstudium vorteilhaft).

So wie ich (als Designer mit fast 40 Jahren Erfahrung) weiß, dass Design-Thinking nicht so simpel in 4, 5 oder 6 Schritten erledigt ist, so weißt du auch bestens über dein Geschäft Bescheid – auch das ist komplex und nicht einfach zu erklären. Oft ahnt man vor lauter Detailwissen gar nicht, was andere (Nicht-Fachleute, deine Kunden) keinesfalls wissen können und verheddert sich bei der Argumentation in schwer zu verstehenden Fachtermini.

Ich helfe dir, das Wesentliche in deinem Geschäft zu erkennen und klar auszudrücken. Mein Ziel ist es Blockaden und Bedenken aufzulösen; du sollst Orientierung und Klarheit finden und wissen, was du als nächstes tun kannst um deinem Ziel, deinen Wünschen, näher zu kommen.

D. Schließlich definieren wir, wie wir weiter vorgehen können.

Immer wieder kommt es vor, dass jemand sagt, dass sie etwas bestimmtes machen wird, wenn sie »es« geschafft hat und vergisst dabei zu definieren, was dieses »es« sein soll. Der Einfachheit halber ist »es« in vielen Fällen die Pension.

Aber das kann nicht das Ziel sein, die göttliche Absicht, dass wir jene Dinge, die wir herzensgerne machen würden, erst in der Pension machen. Es gibt immer wieder Fälle, die fast als Bestrafung für diese Missachtung der göttlichen Absicht erscheinen: Menschen, die kurz nach ihrer Pensionierung sterben, ein halbes Jahr danach oder nach 3 Jahre, jedenfalls viel zu früh. Sie sollten »es« viel länger genießen können!

Am besten ab sofort! Durch eine Besinnung auf das für einen selbst Wichtige;

Wir erörtern, worauf du dich fokussieren könntest/solltest, wir erkennen dabei die Problemfelder und die potentiellen Anknüpfungspunkte für den effektiven Lösungsansatz. Jetzt, wo wir die Fakten erfasst und verstanden haben, können wir Handlungsmöglichkeiten entwickeln, sortieren und daraus wählen.

So entsteht Gewissheit – du kannst deine Entscheidung argumentieren, dir gegenüber (deinem zukünftigen Ich) und auch gegenüber deinen Mitmenschen (falls es die interessieren darf);

E.rgebnis: Wir haben einen Überblick über die Lage,

Am Ende wissen wir, welchen Kurs wir setzen sollen, in welche Richtung die Entwicklung gehen soll. Wir wissen wohin wir wollen. Wir kennen die Strömung, die das vielleicht verhindert. Wir haben Klarheit von wo der Wind weht, welcher Wind uns antreibt, ob es Rücken- oder Gegenwind ist. Es ist klar, exakt welche nächste Handlung zu setzen ist, der NXTSTP.

»Wir» schreibe ich, weil ich dein Gefährte bin; zumindest die erste Zeit. Ich lasse dich nicht allein. Gleichzeitig achte ich darauf, dass du alsbald auch ohne mich auskommst.

Im Ramp-Up bestimmen wir zuerst deine Position, wo stehst du jetzt, dann wohin du willst, wir setzen Kurs; mein »Sextant« ist das Business-Model-Canvas. Das ist einfach genug für die schnelle (und tägliche) Anwendung und komplex genug, um Relevantes zu erinnern, zu bedenken und darin anzudeuten; für die Details deines Geschäfts verwenden wir spezielle Werkzeuge aus meinem Coachingkoffer.

Entscheidungen kann man nur treffen, wenn man eine Entscheidungsgrundlage hat – diese Grundlage erschaffen wir mit dem Ramp-Up.

Am Ende des Ramp-Up weißt du nicht nur wohin du willst, sondern auch den konkret nächsten Schritt – was du als nächstes tun musst/willst und wie die kleinste physikalische Aktivität dazu aussieht, deine minimal viable action

Der Ramp-Up-Prozess ermöglicht es innovativen Produktmanagern, ihre Ideen zu strukturieren, Herausforderungen zu bewältigen und klare Wege zur Verkaufbarkeit ihrer Innovationen zu finden. Mit einem erfahrenen Coach als Sparringspartner werden Ideen-Chaos und Unsicherheiten aufgelöst, um Klarheit, Fokus und Erfolg im Geschäft zu erreichen.


PS: Wann immer du über eine Produkt-Innovation nachdenkst, du hast vier Möglichkeiten mit mir in Kontakt zu treten:

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