Aufräumen als Lösung?

03/02/2024

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(Logbuch-Eintrag 20240203.1034) — Ein Jammer, diese permanente Ablenkung. Ich will an etwas arbeiten, dazu brauche ich Unterlagen, beim Zusammenstellen (kein Suchen notwendig) stolpere ich über Anderes, auch Wichtiges und bin aufgehalten. Ich bleiben aber dran, nur etwas verzögert und so verwässert sich die Kontrolle meiner Schätzung. Kann ich einen Artikel in einer Stunde schreiben oder nicht? Ich kann! Aber es dauert dann doch immer 2 oder 3 Stunden, wegen dieser Ablenkungen. Auch diese Zeile schreib ich, während ich was anderes – der Artikel für morgen – schreiben sollte. Aber ich muss das jetzt aufschreiben, weil es jetzt gerade klar ist, was da los ist und weil das Hinweise für meine »Productivity Hacks« sind. Ich will ja bald meiner Fan-Gemeinschaft der Wissensarbeiter ein Werk zur Verfügung stellen, mit dem sie solchen Fallen entkommen.

Die Lösung könnte sein, dass man einfach vorher alles wegräumt, was einem später im Weg sein könnte. Das heißt, es ist wichtig sich Zeit zu nehmen, die eMails zu »prozessieren«, d.h. wegzuordnen, sodass man dann, wenn der Zeitpunkt der konkreten Arbeit kommt, gar nicht über die auch noch zu erledigenden Dinge stolpern kann! Das erscheint mir nun nicht wirklich neu, das kennen wir wohl alle aus zig Workshops und Fachbüchern über Selbstorganisation und Wissensarbeit-Optimierung. Die Frage an mich (und vielleicht auch an dich, wenn es dich betrifft), warum mache ich es dann nicht? Warum erledige ich nicht jeden Montag Vormittag alle eMails, oder Freitag Nachmittag, am Wochenende – nein, am Wochenende nicht, da ist Wochenende, einmal muss es frei sein – aber an jedem Tag in einer Stunde? Vielleicht weil das Wegräumen ja keine Lösung ist. Irgendwann muss es ja dann doch bearbeitet werden, warum also diese wichtige eMail nicht gleich jetzt? Naja, jetzt nicht, weil jetzt was anderes zu erledigen ist. Und schon ist es vorbei mit dem vorbereiten der eMails, dem »processing« wie es die GTD-Methode vorsähe.


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