Der Mensch wünscht Sicherheit. Sicherheit hat man, wenn man weiß, was auf einem wann zukommt.
Aus diesem Grund strebt der Mensch nach Planung in möglichst allen Belangen. Am liebsten auch in kreativen Prozessen.
Auch ich wollte, insbesondere als Design-Unternehmer der ich bin, den Entwurfsprozess vorhersagen, seine Dauer fixieren und sein Ergebnis garantieren. Es wäre ideal könnte man exakt festlegen, wann jemand die gewünschte, gesuchte Idee hat und wie lange dieser braucht, um sie herzeigbar und umsetzbar auszuformulieren. Die 30-jährige Praxis zeigt, das ist der »heilige Gral der Designer-Praxis«, unauffindbar, nicht existent. Dennoch streben alle danach.
Kreative Prozesse sind nicht planbar, sie passieren. Man kann sie günstig beeinflussen, man kann darauf vertrauen, dass einem etwas einfällt, aber man kann es nicht verordnen. Somit kann man einen kreativen Prozess auch nicht zeitlich definieren und auch nicht die Reihenfolge der Ereignisse im vorhinein festlegen.
Die Ereignisse eines kreativen Prozesses führen letztlich (immer) zu einem brauchbaren Ergebnis. Allerdings nur dann, wenn man die Rahmenbedingungen entsprechend steuert. Das ist eine andere Art Steuerung als es die klassische Projektsteuerung vorsieht. Es ist eine feinsinnige, flexible und reaktionsschnelle Steuerung.
Diese Fähigkeit der Steuerung des kreativen Prozesses ist die eigentliche Denkweise des Designers. Das zu erkennen ist die Leistung einer intensive Selbstreflexion des Designers.
Mehr dazu im demnächst erscheinenden e-Book über das andere Design-Thinking.