verteilungsgerechtigkeit ist ungerecht

12/10/2012

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die aktuelle umverteilungsdebatte wird immer unerträglicher. offensichtlich haben politiker ihren hausverstand abgegeben und bemühen sich nun mit aller kraft jegliche anerkennung ihrer berufsgruppe gegenüber nachhaltig zu verhindern, indem sie primitiv neid schüren. tatsächlich sollten die politiker vorbilder sein und uns anregen kooperation zu pflegen. das gegenteil passiert.

in einer studie der nationalbank zur vermögenskonzentration in österreich wurde festgestellt, dass nur 11 % mehr als 500.000 € haushaltsvermögen besitzen und 40% weniger als 50.000 €. verkürzt kann man zusammenfassen: ¾ der österreicher besitzen weniger als 300.000 €, ca 1/10 mehr als 500.000 €. neid schürend behaupten manche politiker das sei ungerecht und müsste umverteilt werden.

dabei wird einer facette wenig beachtung geschenkt: der grund, dass nur 1/10 der österreicher mehr als 500.000 € vermögen haben, könnte doch auch darin liegen, dass es die mehrheit gar nicht wünscht, mehr zu besitzen. nicht jeder verspürt den drang zum vermögen, wünscht sich 15 autos und 3 villen, nicht jeder giert nach ferrari und rolex. schon gar nicht, wenn man sich dafür auch entsprechend anstrengen muß. und das muß man im allgemeinen schon (es sei denn man ist politiker 😉 nein, nein, für die ist das auch anstrengend). es ist deutlich anstrengender sich zu den 11% raufzuarbeiten, insbesondere in diesem umfeld. gleichzeitig gibt es wenig anreiz dazu – die aktuelle debatte verringert den spärlich vorhandenen.

die alternative zur anstrengung sieht heute so aus: ich riskiere nichts, baue kein unternehmen auf, schaffe keine arbeitsplätze, sondern bekomme einen, lasse mich also anstellen, lasse mir auch genau sagen, was ich wann zu tun habe und freue mich, dass mein chef (auf staatsgeheiß) an meiner statt für meinen urlaub und für meine weihnachtsgeschenke spart und mir das ersparte rechtzeitig vorm urlaub und vor weihnachten ausbezahlt. das ist bequem und erfordert wenig nachdenken. eingelullt in dieser bequemlichkeit wundere ich mich (die politiker weisen mich ja darauf hin), dass ich weniger verdiene als mein chef und anstatt zu überlegen, wie ich mein eigener chef werden könnte, wie ich mit meinen ideen, meiner arbeitskraft den menschen nutzen stiften könnte, wie ich in den wettbewerb einsteigen kann, auf dass ich eines tages ähnlich viel und mehr verdiene und zu den 11% mit mehr als 500.000 haushaltseinkommen gehöre (nein, genauer wie ich diesen prozentsatz erhöhe) wähle ich die umverteiler in die regierung. das ist viel bequemer und ich brauche dabei auch keine verantwortung für mein leben zu übernehmen.

mit den diskutierten maßnahmen vergrößerst sich diese gruppe, weil der aufwand in die 11%-gruppe zu kommen von den politikern erhöht wird, es wird immer unattraktiver. mehr und mehr unternehmer überlegen tatsächlich lieber weniger zu verdienen – das ist die einzige chance legal weniger steuern zu bezahlen. steuern, für dinge, die uns als gemeinschaft nicht wirklich weiterbringen.

meinem verständnis nach schließen wir (die menschen) uns zu großen einheiten zusammen aus der notwendigkeit zu kooperieren. für dinge, die uns allen wichtig sind und die der einzelne nicht erledigen kann, organisieren wir uns. für feuerwehr, rettung, polizei, für bildung und spital. kein problem dafür steuern zu bezahlen. tatsächlich ist es so, dass ich wöchentlich anrufe bekommen, in denen diese einrichtungen (die volksschule, die polizei, das krankenhaus, etc) um spenden bitten, damit sie weiter arbeiten können. dh ich bezahle steuern (es wird umverteilt) für politikerinserate und flughafenterminals, und dann spende ich (also die guten, richtigen steuern), damit die gemeinschaftseinrichtungen funktionieren.

kann  mir einer der umverteilungsexperten der parteien erklären, warum ich mehr als 300.000 haushaltseinkommen anhäufen soll? welchen anreiz gibt es denn hier in diesem land sich anzustrengen, unternehmen zu gründen, arbeitsplätze zu schaffen? ich kann nur mit einem auto fahren (und das auch bald nicht mehr, weil das wollen die grünen nicht) und zwei schnitzel am abend essen ist ohnehin ungesund. also spar ich mir ein auto und auch ein schnitzel. also brauche ich weniger einkommen, schaffe somit weniger vermögen, bezahle glücklicherweise weniger steuern, kann mehr spenden und habe mehr zeit, um in die luft zu schauen, mich mit menschen zu unterhalten, zu lesen und zu lernen. so wird die gruppe der reichen immer kleiner, weil das immer unattraktiver wird. wobei, »reich« im eingeschränkten bloß monetären sinn, denn im thoreauschen sinn ist der reich, der es sich leisten kann, zu fuß nach graz zu gehen, dabei die natur zu genießen, die menschen zu treffen, weil er alle zeit der welt dafür hat.