Ein Jahr vergeht schnell – ein Rück- und Ausblick

30/12/2019

Kommentar

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Nach Jahrzehnten der Abstinenz startete ich heute vor einem Jahr ein Experiment: einen Neujahrsvorsatz in Gewohnheit umwandeln. Genaugenommen sollte es ein Vorsatzsystem werden. Ich rief 2019 zum Jahr der Publikationen aus, mit vielerlei Aktivitäten.

Mir ist, als hätte ich diesen Blogartikel erst gestern verfasst, so frisch habe ich ihn in Erinnerung und so tatendurstig will ich das darin Angekündigte noch immer umsetzen. Allerdings sind in der Zwischenzeit erstaunliche zwölf Monate vergangen.

Ein kluger Freund sagte mir einmal: man überschätzt, was man in einem Jahr machen kann und unterschätzt, was man in 10 Jahren schafft.

Es ist nicht gelungen, die Ankündigungen vom 30.12.2018 wahr zu machen. Jedenfalls nicht ganz so umfassend, wie ich es euphorisch in jenem Blogartikel angekündigt hatte. Doch bin ich nicht unzufrieden. Es ist gelungen, was gelingen konnte. Immerhin war es für mich ein turbulentes Jahr. Mit viel Veränderung und Neuorientierung. Der Design-Thinking-Tank nimmt Fahrt auf, die Design-Thinking-Akademie bietet immer mehr Programm an und meine Aktivitäten als Design-Thinking-Coach werden immer häufiger nachgefragt.

Gelungen ist es »Inbox-Zero« zu erreichen, also eine meist leere eMail-Inbox zu schaffen. eMails sortiere ich schnellstens oder lösche sie, die dringenden-wichtigsten bearbeite ich (fast täglich) zur festgesetzten Zeit (siehe nachfolgend), die wichtigen in nachfolgenden Tagen (ebenfalls zu ihrer Zeit). Das schaffe ich immer häufiger. Also eine Gewohnheit hat sich rudimentär gebildet und stabilisiert sich.

Die andere Errungenschaft ist jene der »Orte in der Zeit«. Ich schrieb damals, für Ordnung im Raum muss man jedem Ding seinen Ort zuweisen. Also jene Stelle, an der ein Ding als »weggeräumt« gilt. Mehr Ordnung erlaubt bessere Konzentration, weil weniger Ablenkung. Analog dazu brauchen auch die Tätigkeiten ihren Ort – im »Zeitraum«. Bestimmte Tätigkeiten sollten also nur in bestimmten Zeiten stattfinden. Auch das gelang mir einigermaßen zu etablieren: für eMails (siehe oben) und für Besprechungen und konzeptionelles Nachdenken.

Der Stundenplan sollte das Werkzeug dafür werden. Aber der erwies sich noch nicht flexibel genug. Als Wissensarbeiter – noch dazu in unserer komplexen und schnellen Welt – muss man flexibel auf spontane Herausforderungen reagieren. Es braucht also ein System, das beides kann: stundenplan-fixiert und hochflexibel sein. Außerdem will man seine Energie bestens nutzen. Das gelingt dann, wenn man jene Tätigkeit ausübt, für die man sich gerade enthusiastisch interessiert. Diese Aktivitäten gehen dann ganz leicht und unglaublich schnell von der Hand. Wenn man da bremst, weil der Stundenplan anderes vorsieht, verliert man an Effizienz. Also muss diese Art Stundenplan – und daran arbeite ich noch – schnell adaptiert werden können, ohne dass andere wichtige Aktivitäten verloren gehen.

Die Sache mit dem Vorsatz war also gar nicht so schlecht. Für nächstes Jahr gibt es daher neue Vorsätze, die auf den alten aufbauen. Schritt für Schritt, mit Geduld und Ausdauer, machen wir Fortschritte.

Das Jahr 2020 wird somit jenes Jahr der Publikationen, das 2019 hätte werden sollen.

Warum das dieses Mal gelingen soll (könnte)?

Weil es neue Rahmenbedingungen gibt. 

Mein Fokus liegt seit heuer darauf Design-Thinking den Wissensarbeitern nutzbar zu machen. Dafür gibt es neue Angebote und dafür braucht es Schlüsselaktivitäten. Eine davon ist das Schreiben, eine andere das Lesen (auch darüber schrieb ich bereits).

Ich freue mich über Ihre Rückmeldungen zu dieser Thematik. Schreiben Sie mir Ihre Gedanken dazu, ich lese jede eMail und antworte Ihnen.

Ein frohes 2020 Ihnen allen.