mariahilferpropaganda

31/12/2013

Kommentar

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zum jahresausklang noch schnell ein paar texte, die übriggeblieben sind (zb von anfang mai:

propaganda hat ja einen negativen beigeschmack, vielleicht zu recht, aber tatsächlich meint es bloß: die »systematische Verbreitung politischer, philosophischer und anderer Lehren, Ideen, Meinungen mit dem Ziel, das öffentliche Bewusstsein dahingehend zu beeinflussen« oder »die Verschleierung der wahren Ziele dienende politisch-ideologische Beeinflussung« (aus dem digitalen wörterbuch deutscher sprache). so gesehen passt dieses wort perfekt auf das, was wir hier erleben.

im newsletter 2/2013 der (»grünen«) stadt wien las ich folgenden bemerkenswerten absatz:

»[…] Man muss nicht weit gehen, um zu sehen, dass die Kombination von FußgängerInnen und Busverkehr funktioniert: seit Jahren fährt der 13A in der Neubaugasse zwischen der Lindengasse und der Mariahilfer Straße in einem Straßenraum, der ansonsten Zufußgehenden und Radfahrenden vorbehalten ist. […]«

HAHAHA, da geht ja niemand auf der straße. zum einen, weil es die straße ist, zum anderen, weil es viel zu gefährlich wäre, weil der bus keineswegs in schritttempo hinuntersaust. wieso schreibt man einen so offensichtlichen blödsinn? dieser bereich der neubaugasse ist eine straße mit eingeschränktem verkehr und keine fußgängerzone, keine wohnstraße, keine … – jedenfalls ist es mir nicht bekannt, dass es dort erlaubt wäre, mir nichts dir nichts auf der straße herumzutorkeln. auch die radfahrer haben für die fahrt gegen die einbahn einen eigenen streifen. definitiv kein »shared space«.  und das wissen die für den text verantwortlichen. man will uns also etwas vorgaukeln.

belegt wird das von einem textteil weiter unten »[…] In Wien gibt es bereits für RadfahrerInnen geöffnete FußgängerInnenzonen (z.B. innere Favoritenstraße, Tuchlauben) – weitgehend ohne große Konflikte. […]«.

zum einen fällt hier dieser genderwahn schon äußerst ungünstig auf (wie lächerlich kann man sich eigentlich machen?), zum anderen wundere ich mich über diese formulierungen: weitgehend deutet darauf hin, dass es doch vorkommt, und ohne große heißt wohl, dass es kleine konflikte gibt. zum dritten wundert einem natürlich, dass es überhaupt notwendig erscheint auf dieses faktum hinzuweisen. man weiß also sehr wohl, dass es gelegentlich große konflikte gibt. und häufig kleine. freilich verabsäumt man zu erläutern, was klein und groß hier meint. ein großer konflikt ist ein verkehrstoter bei einem radzusammenstoß? und die von einer radfahrerin geschreckte pensionistin ist ein kleiner konflikt?